Klima-Pionierstadt Graz (KPS_Graz)

Als integraler Bestandteil des laufenden Klimaschutzplan-Prozesses Graz wird das Klimapionierstadt Graz-Projekt mit dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) spürbar dazu beitragen, dass die geplanten lokalen Prozesse und Maßnahmen zur Erreichung der Klimaneutralität rascher in Umsetzung kommen. Dies wird vor allem durch die Finanzierung zusätzlicher Klimaschutz-Expert:innen in der Stadtverwaltung erreicht.

Kurzbeschreibung

Uhrturm Graz
Klima-Pionierstadt Graz (Quelle: Stadt Graz / Schiffer)

Die Stadt Graz hat im November 2020 einen umfassenden Klimaschutzplan-Prozess gestartet. Dieser zielt darauf ab, auf Basis einer CO2-Eröffnungsbilanz (Baseline 2018) eine strategisch geleitete Umsetzung von Klimaschutz-Maßnahmen parallel zu bereits bestehenden Konzepten der Klimawandelanpassung, in allen Lebensbereichen in Graz zu initiieren und zu fördern.

Mit dem Projekt "Klimapionierstadt Graz" im Rahmen der "Pionierstadt - Partnerschaft für Klimaneutrale Städte 2030" werden gemeinsam mit dem Klimaschutzministerium mit insgesamt sieben zusätzlichen Spezialist:innen wichtige strategische Klimaschutzkompetenzen in der Grazer Magistratsverwaltung aufgebaut und verankert, die eine wesentliche Rolle bei der zügigen Umsetzung des Klimaschutzplanes - sowohl auf gesamtstädtischer Ebene, als auch auf Quartiersebene einnehmen.

Darüber hinaus soll die Weiterentwicklung und Erprobung innovativer Klimaschutz-Governance-Prozesse in der Magistratsverwaltung zu einer frühestmöglichen Erreichung der definierten Klimaschutzziele führen. So sollen die neuen Mitarbeiter:innen einen möglichst effizienten Einarbeitungsprozess durchlaufen und die kontinuierliche interdisziplinäre Zusammenarbeit im gesamten Klimaschutzbereich in der lokalen Verwaltung optimiert werden.

Was ist unsere Herausforderung

Graz begegnet Bevölkerungswachstum und finanziellen Herausforderungen mit innovativen Ideen und Konzepten um die Klimaziele zu erreichen. Ressourcenschonung und der Erhalt der Lebensqualität stehen dabei im Vordergrund.

Zudem wurden in der beantragten Pionierstadt-Kooperation vier Grazer Pilotquartiere ausgewählt, von denen, nach einer Evaluierungsphase das am besten geeignete vom städtischen Expert:innenteam - unter Entwicklung innovativer, integrierter, partizipativer Planungsprozesse - auf seinem Weg in Richtung Klimaneutralität bis 2030 begleitet und unterstützt werden soll.

Hierbei werden zunächst Quartiere mit unterschiedlichen stadtstrukturellen Rahmenbedingungen, wie Neubau- als auch Bestandsquartiere untersucht.

In einer Mehr-Ebenen-Lernumgebung sollen in der Zusammenarbeit von internen und externen Stakeholdern konkrete Lösungsbausteine entstehen, die wesentlich zur Transferierbarkeit und Skalierung der im Projekt entwickelten Prozessinnovationen und Lessons Learned in andere Städte auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene beitragen sollen.

Im Rahmen dieser öffentlich-öffentlichen Kooperation mit dem BMK soll zudem gemeinsam mit den anderen österreichischen Pionierstädten ein einheitliches Treibhausgas-Bilanzierungs- und Monitoringsystem für Österreich entwickelt und etabliert werden, mit dem zukünftig die Quantifizierung der lokal erzielten CO2-Reduktionen einheitlich evaluiert und verglichen werden kann.

Ausgangssituation / Motivation

  • laufender Klimaschutzplan-Prozess Graz seit 11/2020, Entwicklung von Aktionsplänen seit 03/2021, Umsetzung laufend
  • strategische Partnerschaft zwischen Stadt Graz und Bund (BMK) in Klimaschutzbereich
  • zusätzliche Expert:innen im kommunalen Klimaschutzbereich dringend für die Umsetzungsphase des Klimaschutzplanes Graz notwendig

Inhalte und Zielsetzungen

  • Weiterentwicklung und Erprobung innovativer Klimaschutz-Governance-Prozesse in der Magistratsverwaltung
  • Begleitung und Unterstützung mindestens eines Stadtquartiers durch die Stadt Graz auf seinem Weg in Richtung Klimaneutralität bis 2030
  • Entwicklung und Erprobung einer Stadt Graz-internen Lernumgebung im Klimaschutzbereich
  • Durchführung spezifischer Know-How-Transfer und Replikationsformate in Abstimmung mit BMK und den anderen österreichischen Klimapionierstädten

Die Pionierstadtinitiative ist eine enorme Unterstützung für die Stadt Graz und bestärkt unsere gemeinsamen Bemühungen für eine klimafreundliche Zukunft. Denn besonders wir Städte haben den Schlüssel zur Erreichung der Klimaziele in unseren Händen.

Bürgermeisterin-Stellvertreterin Judith Schwentner

Vorgehensweise / Umsetzung

  • Einrichtung einer internen Projektstruktur in Abstimmung mit bestehenden Strukturen im Klimaschutzplan Graz
  • Recruiting und Onboarding der über das Projekt finanzierten Klimaschutz-Expert:innen
  • Frühzeitige Einbindung von Quartiersentwicklern und anderen externen Stakeholdergruppen
  • Proaktive Nutzung des ÖÖK-Begleitprozesses, um den inhaltlichen Austausch mit BMK und den anderen österreichischen Klimapionierstädten zu forcieren

Erwartete Ergebnisse

  • Beschleunigung der Umsetzung der Klimastrategie Graz (Klimaneutrale Verwaltung bis 2030, Klimaneutralität auf Gesamtstadtebene bis spätestens 2040)
  • kommunale Begleitung und Unterstützung privater Quartiersentwickler auf dem Weg in Richtung Klimaneutralität auf Quartiersebene bis 2030
  • Entwicklung und Erprobung innovativer Formate und Tools für eine effektivitäts- und effizienzsteigernde Klimaschutz-Governance in der Magistratsverwaltung
  • Weitergabe von Prozessinnovationen und Lessons Learned an andere Städte
  • Aufnahme von Impulsen von anderen Städten in interne Verwaltungsprozesse

Projektbeteiligte

Projektleitung

Stadt Graz, Stadtbaudirektion, Referat für Klimaschutzkoordination und Förderprojekte

Kontaktadresse

Stadt Graz
Mag. Christian Nußmüller
Europaplatz 20/5
A-8020 Graz
Tel.: +43 (316) 872-3590
E-Mail: christian.nussmueller@stadt.graz.at
Web: www.graz.at