Klimapionierstadt Wien

Systemisches Lernen, ein beschleunigter Wissenstransfer und neue Kapazitäten sowie innovative Impulse und die ambitioniertere Ausgestaltung laufender Aktivitäten sollen unterstützen, Prozesse der Wiener Stadtverwaltung so auszurichten, dass sie die Erreichung der Klimaneutralität und -resilienz bis 2040 bestmöglich beschleunigen. Die Klimapionierstadtpartnerschaft trägt außerdem dazu bei, ausgewählte Pilotquartiere auf den Weg zur Klimaneutralität bis 2030 zu bringen.

Kurzbeschreibung

Wiener Rathaus. © PID/Schaub-Walzer
Wiener Rathaus. © PID/Schaub-Walzer

Ausgangssituation / Motivation

Die Stadt Wien legt besonderen Wert darauf, der Klimakrise aktiv, sozial gerecht und ganzheitlich zu begegnen und über die erforderliche CO2-Reduktion hinaus Maßnahmen zur Klimaanpassung zu setzen, um die hohe Lebensqualität für alle Bewohner:innen der Stadt zu erhalten.

Hierfür wurde im Gemeinderat 2022 die aktualisierte Smart Klima City Wien Strategie gemeinsam mit dem Wiener Klimafahrplan, der die wichtigsten Hebel zum Klimaschutz und zur Klimawandelanpassung enthält, beschlossen.

Um Wien bis 2040 klimaneutral zu machen, müssen insbesondere im Bereich der Energieversorgung der Gebäude und der Mobilität in den nächsten Jahren wichtige Weichen gestellt werden. Damit können sowohl die städtische Infrastruktur als auch die privaten Investitionsentscheidungen auf die Erreichung der Klimaneutralität ausgerichtet werden.

Was ist das besondere an unserer Stadt?

Der Wiener Klimafahrplan beschreibt den Weg zur Erreichung der Wiener Klimaziele bis 2040 im Sinne einer klimagerechten Stadt. Wirksame und sozial gerechte Klimapolitik bedeutet für die Stadt Wien eine langfristige Erhaltung der ausgezeichneten Wiener Lebensqualität. Für eine ganzheitliche Transformation erarbeitet die Stadt gemeinsame Lösungen – von der strategischen Verwaltung bis in die Quartiersebene.

Inhalt und Zielsetzungen

Die Stadt ist gefordert, die klimafitte Neuausrichtung von Prozessen, Förder- und rechtlichen Instrumenten bis hin zur Umsetzung von Pilotprojekten voranzutreiben. Die kommenden Jahre sollen optimal für das Ausprobieren unterschiedlichster Transformationsmaßnahmen, z.B. im Quartier, genützt werden, um möglichst umfangreich für das beschleunigte, breite Ausrollen im kommenden Jahrzehnt zu lernen. Die Pionierstadtpartnerschaft soll:

  • Impulse setzen, um den Weg zur Klimaneutralität zu beschleunigen und die Klimagovernance zu stärken
  • einen weiteren Kapazitäts- und Knowhow-Aufbau unterstützen, der für das breite und schnellere Ausrollen von klimawirksamen Maßnahmen benötigt wird
  • Prozesse / Verfahren / Vorhaben in der Stadtverwaltung und Stadtplanung auf die Erreichung der Klimaneutralität ausrichten
  • die ganzheitliche Transformation von Bestandsquartieren hin zur Klimaneutralität vorbereiten
  • die institutionelle Zusammenarbeit und Kommunikation für ein stadtweites Ausrollen der Transformationsmaßnahmen optimieren
  • systemisches Lernen und einen beschleunigten Wissenstransfer (aus den Pilotquartieren) ermöglichen, um Projekte schneller in Umsetzung bringen zu können.

Unterzeichnung der Partnerschaftsbekundung

Das Video wird über Youtube bereitgestellt, dabei wird eine Verbindung zu den Servern von Youtube hergestellt (sh. Datenschutzerklärung).

Klimaschutz und Klimaanpassung müssen vor allem dort stattfinden, wo die Menschen leben. Die Klimapionierstadt-Partnerschaft unterstützt uns dabei, im direkten Lebensumfeld der Wienerinnen und Wiener sozial gerechte Projekte umzusetzen und damit die Lebensqualität aller zu sichern.

Jürgen Czernohorszky, Amtsführender Stadtrat für Klima, Umwelt, Demokratie und Personal, Stadt Wien

Vorgehensweise / Umsetzung

Die ambitionierten Klimazielsetzungen der Stadt Wien sind nur mit ganzheitlichen Konzepten und Herangehensweisen erfolgreich zu erreichen, und indem die Mitarbeiter:innen der Magistratsabteilungen, Unternehmungen und Unternehmen der Stadt sowie die Bürger:innen zusammen an der Transformation arbeiten.

Vier Stadträt:innen

  1. "Finanzen, Wirtschaft, Arbeit, Internationales und Wiener Stadtwerke", 
  2. "Innovation, Stadtplanung und Mobilität", 
  3. "Klima, Umwelt, Demokratie und Personal" und 
  4. "Wohnen, Wohnbau, Stadterneuerung und Frauen"

unterstützen das Projekt, an dem Abteilungen aus ihren Ressorts mitarbeiten. Getragen wird das Vorhaben von der Bereichsleitung für Klimaangelegenheiten gemeinsam mit den Dienststellen

  • „Stadtentwicklung und Stadtplanung", 
  • „Energieplanung", 
  • „Wirtschaft, Arbeit und Statistik" und 
  • „Technische Stadterneuerung" 

– unterstützt von Urban Innovation Vienna GmbH (UIV), der Klima- und Innovationsagentur der Stadt Wien.

Erwartete Ergebnisse

Durch die Vorhaben im Rahmen der Pionierstadtpartnerschaft sollen wichtige Erkenntnisse für das großflächige Ausrollen von Maßnahmen zur Energie- und Mobilitätswende und der Kreislaufwirtschaft gewonnen werden, u.a.:

  • intelligente Kombinationen und Synergien von Lösungsbausteinen finden sowie die Transformation des öffentlichen mit dem privaten Raum verschneiden: insbesondere hinsichtlich relevanter Akteur:innen sowie derer Aufgaben und Zusammenwirken, als auch über erprobte Methoden der Kommunikation, sowohl magistratsintern als auch extern, bis hin zu den Bewohner:innen
  • Optimierungsbedarfe hinsichtlich Dauer, zeitlicher Abfolge und Abstimmung von (Planungs- und Umsetzungs-) Prozessen erfassen, um die übergeordneten strategischen Ziele der Stadt Wien zu erreichen
  • Lösungsbausteine und mögliche Kombinationen sammeln, um zeitliche und räumliche Synergien im Stadtumbau zu nutzen (zeitlich, organisatorisch und zwischen Akteur:innen)
  • Wiener „Ökosystem der Transformation" weiterentwickeln, um das Zusammenwirken der unterschiedlichen - strategischen, umsetzenden und unterstützenden - Einheiten der Stadt bestmöglich erfolgen zu lassen
  • Wissenstransferplattform erarbeiten und aufbauen, die einen Überblick über innovativen Umsetzungen schafft, lokale Akteur:innen beim Ausrollen auf Quartiersebene unterstützt und durch systematisches Andocken von relevanten FTI-Vorhaben für die schnellere Verbreitung von FTI-Ergebnissen in Wien sorgt
  • Hebelaktivitäten setzen und Umsetzungsmittel einwerben, um Impulse in Pilotquartieren setzen zu können und Investitionen auf den Weg zu bringen
  • Klima-Allianzen als langfristige Partnerschaft zwischen städtischen Organisationen und Wirtschaftstreibenden etablieren
  • Achse zwischen den österreichischen Pionierstädten hinsichtlich Anliegen zum Thema Klimafitness und Klimaneutralität stärken

Projektbeteiligte

Projektleitung

Bereichsleitung für Klimaangelegenheiten, MA 49, Stadt Wien

Kontaktadresse

Bereichsleitung für Klimaangelegenheiten
MA 49, Stadt Wien
DIin Pia Minixhofer
Rathaus, Stiege 5
A-1082 Wien
Tel.: +43 (1) 4000 49252
E-Mail: pia.minixhofer@wien.gv.at
Web: www.wien.gv.at/umwelt/klimaschutz/

Weitere Projekte mit Beteiligung der Stadt Wien

GreenDeal4Real - Verbesserung des thermischen Komforts durch kosteneffiziente Grünstrukturen in gemischt genutzten Gebieten

Ziel des Projekts ist die Vermeidung von sommerlicher Überhitzung durch den Einsatz von innovativen Begrünungsmaßnahmen im gemischten Wohn- und Gewerbegebiet Aspernstraße/Lavaterstraße. Der daraus entwickelte Leitfaden soll die Realisierung von klima-sensiblen Vorhaben von der Strategie bis zur tatsächlichen Umsetzung erleichtern.

Projektlaufzeit: 2020 - 2025

Klima Hub Wien - Konzeptentwicklung und Vorbereitung eines Wiener Innovationslabors zur Beschleunigung am Weg zur Klimaneutralität

Vorbereitung eines urbanen Innovationslabors zur Unterstützung der Dekarbonisierung in Wien bis 2040. Gesetzt wird auf systemische Innovation und beschleunigten Roll-out von FTI-Vorhaben durch Infrastruktur, Dienstleistungen, Vernetzung und die systematische Einbindung von Stadtverwaltung und Nutzer:innen. Das Innovationslabor soll die Wirksamkeit von Innovationen und die Teilhabe der Wiener:innen an der Transformation stärken.

Projektlaufzeit: 2021 - 2022

GeoDatKlim - Geoinformationen und Satellitendaten für klimaneutrale Städte

Das Innovationslabor GeoDatKlim (Geodaten für klimaneutrale Städte) wird dazu beitragen, die Anwendung von Geo- und Satellitendaten für die Lösung komplexer städtischer Herausforderungen zu optimieren. Das Innovationslabor dient dabei als Vernetzungsplattform für Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft, sowie als Entwicklungs- und Testumgebung für innovative Use-Cases.

Projektlaufzeit: 2021 - 2022

MEIDLINGER „L"-Partizipative und skalierbare Klimawandelanpassungen im Bestand an der Schnittstelle von öffentlichem und privatem Raum

Das Projekt verfolgte einen integralen und interdisziplinären Ansatz zur Klimawandelanpassung im baulichen Bestand an der Schnittstelle von öffentlichem und privatem Raum. Es wurde ein skalier- und multiplizierbares Modell für Wien und andere Städte entwickelt.

Projektlaufzeit: 2021 - 2022

F4WM - Fit4WienerMission

Vorbereitung auf die EU Urban Mission durch Aktualisierung von Zielen und Strategien (Smart City Wien Rahmenstrategie, Klima-Roadmap), Erarbeitung eines Manuals für klimaneutrale Wiener Grätzl und Grobkonzepte für die Beteiligung von Bürger:innen (Klima-Bürger:innenrat) und Wirtschaftstreibenden (Klima-Agreements), sowie einer stadtinternen Kapazitäten- und Strukturplanung.

Projektlaufzeit: 2021 - 2022