Mission2030 – Klimaneutrale Smart City Klagenfurt 2030

Als Österreichs einzige Stadt ist Klagenfurt Teil der EU-Cities-Mission 2030. Neben Rom, Barcelona, Laibach und weiteren europäischen Städten hat sich die Kärntner Landeshauptstadt zum Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu sein. Ein Vorhaben, das keine Utopie, sondern durchaus realistisch ist. Ein wesentlicher Bestandteil und Rückgrat dieser Mission ist das österreichische Pionierstädte Programm.

Kurzbeschreibung

Klagenfurt Ansicht Maria Loretto
Klagenfurt Ansicht Maria Loretto (© SK / Horst)

Als österreichische Pioniergroßstadt strebt Klagenfurt die Entwicklung klimaneutraler Quartiere in der Stadt und in weiterer Folge die Erreichung der bilanziellen Klimaneutralität an. Zu diesem Zwecke wird an der Umsetzung von Schlüsselprojekten gearbeitet, Innovationen gefördert und Stakeholder aktiv mit eingebunden.

Ausgangssituation / Motivation

Klagenfurt am Wörthersee ist auf dem Weg zur klimaneutralen Smart City. Dafür wurde 2017 ein Strategiedokument samt Maßnahmenkatalog und jährlichem Monitoringbericht entwickelt und 2018 von Stadt- und Gemeinderat beschlossen. In dieser Smart City Strategie ist festgelegt, wie Klagenfurt in neun Handlungsfeldern (Mobilität, Energie, Infrastruktur, Wirtschaft, Natur&Lebensraum, Stadtentwicklung, Governance, Digitalisierung und Generationen) mit 236 Maßnahmen die Klimaneutralität erreichen kann und ein nachhaltiger, resilienter Lebensraum für zukünftige Generationen der Stadt sichergestellt werden kann.

Zur Umsetzung der Smart City Strategie wurde eine Governance-Struktur aufgebaut, die sich aus den Fachabteilungen der Stadt sowie den der Stadtwerke AG zusammensetzt, wobei die zentrale Koordinationsstelle in der Abteilung Klima- und Umweltschutz verankert ist. Entsprechend der jeweiligen Kompetenzen der einzelnen Fachabteilungen wurden neun Arbeitsgruppen installiert, die an der Erreichung der Unterziele ihrer Handlungsfelder arbeiten und ein SDG basiertes Indikatorenset zur Messung des Fortschritts verwenden.

Viele Projekte und Maßnahmen der Smart City Strategie werden im Rahmen nationaler und internationaler Förderprojekte abgewickelt. Antragstellung und Durchführung werden dabei von der IPAK GmbH (International Project Management Agency on Lake Wörthersee GmbH), die seit 2010 organisatorisch in der Abteilung Klima- und Umweltschutz integriert ist, unterstützt.

Als erstes Zwischenergebnis ist es bereits gelungen, die Treibhausgasemissionen bis 2018 um 300.000 t oder 53 % gegenüber der CO2-Ausgangsbilanz 2011 zu reduzieren.

Aufgrund der Teilnahme an der EU-Cities Mission für 100 klimaneutrale und smarte Städte Europas und Auswahl als einzige österreichische Stadt sollen in Klagenfurt bis 2030 noch 219.000 t an direkten THG-Emissionen eingespart und 130.000 t kompensiert werden.

Inhalte und Zielsetzungen

Zur Erreichung der Klimaneutralität müssen Maßnahmen beschleunigt und parallel Schlüsselprojekte in unterschiedlichen Handlungsfeldern der Smart City Strategie umgesetzt werden. Es gilt, den Mobilitätsbereich weitestgehend zu dekarbonisieren, den Gebäudebestand zu sanieren, fossile Feuerungsanlagen durch klimaneutrale Alternativen zu ersetzen und ins bestehende Erdgasnetz Biogas oder SNG (Synthetic Natural Gas) einzuspeisen. Die Notwendigkeit der Stadt Klagenfurt, an der Partnerschaft für Klimaneutrale Städte 2030 teilzunehmen, liegt darin, gezielt weitere Personalressourcen aufzubauen, die in der Lage sind, innovative F&E Projekte, Demonstrationsprojekte und vor allem Projekte zur Skalierung von Klimaschutzprojekten auf Quartiersebene aber auch darüber hinaus zu initiieren. Es sollen fünf Vollzeitäquivalente bei der IPAK angestellt werden. Die Kompetenzen des zusätzlichen Personals konzentrieren sich vorrangig auf jene Fachbereiche und Handlungsfelder der Smart City Strategie, die derzeit noch zu wenig bearbeitet werden (Digitalisierung, Gebäudesanierung, Soziales, Energiespeicherung, blaue und grüne Infrastruktur).

Vorgehensweise / Umsetzung

Der Fokus der Projekte liegt auf den acht in der Smart City Strategie ausgewiesenen Zielgebieten, in denen eine Smarte Quartiersentwicklung stattfinden soll. Als Musterbeispiel dient das neue, 11ha große Siedlungsquartier im Osten von Klagenfurt (Projekt HiHarbach).

Neben dem neu und auszubildendem Personal wird auch ein eigenes „Smart City Lab" eingerichtet, wo die neuen MitarbeiterInnen ihren Arbeitsplatz haben. Hierzu wird ein leerstehendes Geschäftslokal in der Innenstadt angemietet. Dieses soll auch den BürgerInnen zugänglich sein, um so die Klimaziele in der Öffentlichkeit zu kommunizieren und einen BürgerInnenbeteiligungsprozess (zu Beginn in Form eines Jugendbeirates) durchzuführen, der durch einen jährlichen öffentlichen Zukunftsdialog und einen Stakeholderworkshop mit der Wirtschaft ergänzt wird.

Es wird eine Lernumgebung geschaffen, von der in der Zusammenarbeit im Kärntner Zentralraum, im Austausch mit den Städten der Smart City Vernetzungsplattform und über den Österreichischen Städtebund bis hin zu dem Twin City Programm der EU-Cities Mission sowie lokale und regionale Stakeholder in Wechselwirkung voneinander lernen und profitieren. Zusätzlich erfolgt eine Bewerbung für die internationale Urban Transition Mission.

Sollten die Aktivitäten der IPAK-MitarbeiterInnen so erfolgreich sein, dass aufgrund der Vielzahl an neuen Projekten die Personalressourcen knapp werden, kann das Team projektbezogen aufgrund der zusätzlichen Fördereinnahmen durch weiteres Personal verstärkt werden.

Erwartete Ergebnisse

Durch die Teilnahme am österreichischen Pionierstädtegramm als eine von 10 österreichischen Pionier-Großstädten sollen wesentliche Schritte in Richtung Klimaneutralität in Klagenfurt eingeleitet und fortgesetzt werden. Die Ambition Klimaneutralität bis 2030 und darüber hinaus sicherzustellen erfordert nicht nur die Umsetzung von Projekten im direkten Einflussbereich der Stadt, sondern auch eine umfangreiche Einbindung von relevanten Stakeholdern in der Stadt. Aus diesem Grund sind in Bezug auf die Ambitionen in der städtischen Governance vor allem der Aufbau das Smart Climate Lab und der Jugendrat essentielle Ergebnisse.

Konkrete Demoprojekte sollen in den Smart City Zielgebieten umgesetzt werden und Harbach das erste klimaneutrale Quartier der Stadt herausstechen. Andere Quartiere sollen auf den Erfahrungen von Harbach lernen und Ergebnisse skaliert werden.

Projektbeteiligte

Projektleitung

Magistrat der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee - Abteilung Klima- und Umweltschutz;
International Project Management Agency Klagenfurt on Lake Wörthersee (IPAK)

Kontaktadresse

Abteilung Klima- und Umweltschutz
Bahnhofstraße 35
9010 Klagenfurt am Wörthersee
+43 463 537-4886
E-Mail: umweltschutz@klagenfurt.at

International Project Management Agency Klagenfurt on Lake Wörthersee (IPAK)
Neuer Platz 1, 9020 Klagenfurt
E-Mail: ipak@klagenfurt.at
Tel.: +43 463 537 4877