Smart Dag - Smarte und klimaneutrale Sanierung der Dag Hammarskjöld Siedlung
Kurzbeschreibung
Ausgangssituation/Motivation
Die Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee wurde als einzige österreichische Stadt in die EU-Cities Mission für 100 klimaneutrale und smarte Städte bis 2030 aufgenommen und strebt die Erreichung der bilanziellen Klimaneutralität bis 2030 an.
Als eine von sechs österreichischen Pionierstädten und auf eine seit über 20 Jahren laufende Projekttätigkeit im Bereich Klima- und Umweltschutz zurückgreifend nimmt Klagenfurt eine Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutz ein. Eine wesentliche Säule zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2030 liegt u.a. in der Sanierung von Bestandsgebäuden in der Stadt und in der Entwicklung von klimaneutralen Quartieren.
Bisher wurden in Klagenfurt bei Sanierungen ausschließlich sogenannte Reconstructingprojekte umgesetzt. Dabei wurden Bestandsgebäude abgerissen und statt derer Neubauten errichtet. Mit dieser Methode werden allerdings bereits in der Errichtungsphase wesentlich mehr Rohstoffe verbraucht und dreimal mehr CO2e-Emissionen ausgestoßen als bei einer Vollsanierung. Ziel des Projektes Smart Dag ist es auszuloten inwiefern dieses enorme Einsparungspotenzial, in Bezug zu ökonomischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen, gehoben werden kann.
Inhalte und Zielsetzungen
Mit der Dag Hammersjköld Siedlung, einem sozialen Wohnbau im Eigentum der Stadt Klagenfurt, wird ein Bestandsquartier aus den späten 1950er / frühen 1960-er Jahren untersucht und eine Sanierung anstelle eines Abrisses/Neubaus angestrebt.
Im Projekt werden die Entscheidungsgrundlagen erarbeitet, ob eine Sanierung oder ein Abriss/Neubau ("Reconstructing") auf den Lebenszyklus hin betrachtet und unter Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und sozialer Faktoren sinnvoller ist. Diese Entscheidungsparameter können auch auf ähnliche Projekte in Klagenfurt und Österreich umgelegt werden.
Ziel ist es jedoch, möglichst alle fünf Gebäude und den für das Mikroklima relevanten Baumbestand zu erhalten, sowie allen derzeitigen Bewohner:innen auch nach der Weiterentwicklung des Quartiers leistbaren Wohnraum am selben Ort zur Verfügung zu stellen. Die Abbruchmaterialen sollen soweit wie möglich vor Ort aufbereitet und wiederverwendet werden.
Methodische Vorgehensweise
Im Sondierungsprojekt Smart Dag wird eine umfangreiche Untersuchung des Bestandes (Gebäude, Grün- und Freiraum, soziale Gefüge) durchgeführt, mit dem Ziel bestmögliche Grundlagen und Zielvorgaben für den Architekturwettbewerb herzustellen.
Neben einem Materialkonzept, einem Mobilitätskonzept, einem Energiekonzept, einem Grün- und Freiraumkonzept wird ein besonderes Augenmerk auf den Umgang und die Integration der Bewohner:innen im sozialen Wohnbau mit einer diversen Mieter:innenstruktur gelegt. Dies mündet in einem Sozialraumkonzept. Die Wettbewerbsbeiträge im Architekturwettbewerb werden zusätzlich an eigens entwickelten Nachhaltigkeitskriterien gemessen.
Erwartete Ergebnisse
Das erwartete Ergebnis ist ein einreichfertiges Projekt für die Wohnbauförderung und Baubehörde als Basis für ein nachfolgendes Demonstrationsprojekt, sowie eine innovative Methodik zur Entscheidungsfindung bei Sanierung im Bestand versus Abriss/Neubau ("Reconstructing") auf Basis einer vereinfachten Lebenszyklusanalyse.
Projektbeteiligte
Projektleitung
Magistrat der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee, Abteilung Klima und Umweltschutz
Projekt- bzw. Kooperationspartner:innen
- FH Kärnten Villach, Studiengang Architektur
- Renowave.at
- IPAK GmbH
- Diakonie de la Tour
- Klagenfurt Wohnen
Kontaktadresse
Magistrat der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee
Abteilung Klima- und Umweltschutz
Bahnhofstraße 35
A-9020 Klagenfurt am Wörthersee
Tel.: +43 (463) 537 4886
E-Mail: wolfgang.hafner@klagenfurt.at
Webseite: www.klagenfurt.at/stadtservice/klima-umwelt/laufende-projekte