NutOpIA Klagenfurt - Nutzungsoptimierung Innen und Außen in Klagenfurt
Kurzbeschreibung
Hierbei wird die bestehende Datenlage zu Leerstand, Brachflächen und Unternutzung in Klagenfurt durch ergänzende Erhebungen und die Identifizierung von Ursachen erweitert. Anschließend werden die Potenziale des Bestandes analysiert, um einen nachhaltigen und qualitativen urbanen Lebensraum in Klagenfurt zu schaffen. Dies erfolgt auf Basis von drei ausgewählten Quartieren im Stadtgebiet.
Die daraus abgeleiteten Maßnahmen zur Belebung des Bestandes und der untergenutzten Brachflächen können auf das gesamte Stadtgebiet und andere Städte übertragen werden. Die Ergebnisse werden in einem Handbuch sowie einer interaktiven Ausstellung präsentiert, wodurch eine Dialogbasis für nachhaltige Umsetzungsprojekte geschaffen wird, die die Lebensqualität in Klagenfurt gemäß den Sustainable Development Goals (SDGs) nachhaltig verbessern.
Ausgangssituation / Motivation
Bei der Umsetzung von resilienten Städten, die in der Lage sind, auf die Auswirkungen des Klimawandels zu reagieren, sich anzupassen und gleichzeitig für eine regenerative Urbanität vorzusorgen, ist die entsprechende Steuerung des urbanen Metabolismus essenziell.
Dafür ist die Betrachtung der Gesamtstadt als zusammenhängendes ganzheitliches System – urbane Anatomie und Physiologie - mit Primärfaktoren, wie die gebaute Umwelt und Infrastruktur, die Grün- und Freiflächen sowie die sozialen Gefüge, Grundvoraussetzung.
In der Praxis ist das bisher jedoch nur vereinzelt, punktuell und anlassbezogen, jedoch weder vollständig noch flächendeckend gegeben – ein Indiz für systemische Unausgereiftheit- die es zu beheben gilt.
Inhalte und Zielsetzungen
Im Rahmen der Ziele der Stadt Klagenfurt – Klima- und Umweltschutz, Dekarbonisierung der urbanen Infrastruktur, Anpassung an den Klimawandel, klimaneutrale, resiliente, klimawandelangepasste und regenerative Gebäude und Quartiere – sollen im Projekt NutOpIA vier übergeordnete Fragen beantwortet werden:
- Um wie viele Menschen mehr könnten in den definierten Untersuchungsbereichen im Baubestand, durch Sanierung, angemessene Nachverdichtung und Leerstandsbeseitigung leben und /oder arbeiten? Dadurch können Qualitäten (wie lebenswertes Wohnen und Arbeiten) gestärkt und oder die Innenstadt belebt werden.
- Welche Kosten sind nötig, um das Potential auszuschöpfen und welche Kosten können durch die Innenentwicklung statt Außenentwicklung eingespart werden?
- Wie viele CO2 Äquivalente (CO2e= Einheit, mit der sich die Auswirkungen verschiedener Treibhausgase (THG) auf das Klima messen lassen) Rohstoffe und Müll (im Vergleich zu Außenentwicklung, Neuaufschließung, Neubauten, Mobilität, ...) können mit der Hebung der Potenziale eingespart werden?
- Welche weiteren Vorteile (gegenüber der Außenentwicklung und Neubauten) entstehen durch die angestrebte Innenentwicklung (in Bezug auf Mobilität, wirtschaftliche Belebung für Handel, Dienstleistung & Tourismus, etc.), und wie könnte dieses Potential bewertet werden?
Methodische Vorgehensweise
Nach der Erfassung der bestehenden Daten, darunter Informationen aus dem digitalen Zwilling der Stadt Klagenfurt und frühere Studien, werden die drei festgelegten Untersuchungsgebiete im Kontext relevanter klima- und umweltbezogener Strukturen, wie Mobilitätslinien und Hitzeinseln, betrachtet. Etwaige Unklarheiten oder Lücken in diesen Daten werden identifiziert und ergänzt.
In jedem der drei Untersuchungsgebiete werden Nutzungen wie Brachen, Leerstände oder Unternutzungen klassifiziert. Es wird Kontakt zu den EigentümerInnen aufgenommen, um detaillierte Informationen über die aktuellen Nutzungen zu erhalten. Nach der Identifizierung folgt eine Ursachenermittlung durch Qualitätsinterviews. Schließlich wird eine Potenzialbasisbewertung anhand definierter Kennzahlen zur Steuerung (s.g. KPIs- Key Perfomance Indicators) durchgeführt. Diese strukturierte Analyse dient als Grundlage für Entscheidungen zur nachhaltigen Flächennutzung in Klagenfurt.
Erwartete Ergebnisse
Durch die Schaffung von klimaneutralen, resilienten und klimawandelangepassten Quartieren wird die Lebensqualität in der Stadt verbessert und ein attraktiver und zukunftsfähiger Lebensraum auf Basis des Bestandes geschaffen.
Durch die Umsetzung des Projekts können wichtige Innovationen für die Entwicklung klimafreundlicher und nachhaltiger Lösungen auf alle Stadtquartiere in Klagenfurt skaliert werden. Zudem soll eine auf den Ergebnissen und Empfehlungen basierende interaktive Wanderausstallung den Dialograum für Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit öffnen.
Ein Handbuch beinhaltet Empfehlungen zur Definition und Einsatz der Planungsinstrumente. Auf dieser Grundlage werden ein Maßnahmenkatalog sowie Pilotkonzepte und -verfahren entwickelt, die nachfolgenden Modellvorhaben als Leitfaden dienen.
Projektbeteiligte
Projektleitung
Magistrat der Landeshauptstadt Klagenfurt
Projekt- bzw. Kooperationspartner:innen
- Fachhochschule Kärnten-Architektur
- IPAK GmbH
Kontaktadresse
Mag. Birgit Pobatschnig
Bahnhofstraße 35
A-9020 Klagenfurt
Tel.: +43 (463) 537 4891
E-Mail: birgit.pobatschnig@klagenfurt.at
Web: www.klagenfurt.at