FluccoSan - Kreislauffähige Energieflexibilität für resiliente, klimaneutrale Sanierungen
Kurzbeschreibung
Ausgangssituation / Motivation
Angesichts der Klimaziele der österreichischen Bundesregierung, die eine Klimaneutralität und eine 100% erneuerbare Energieversorgung bis 2040 anstrebt, steht der Gebäudesektor vor der Herausforderung, seinen Energieverbrauch um ca. 40% zu reduzieren. Die derzeitige Sanierungsrate in Österreich ist jedoch unzureichend und müsste mehr als verdoppelt werden, um die angestrebte jährliche Rate von 3% zu erreichen.
Strategien wie "Deep Renovation" streben umfassende Sanierungskonzepte an, die jedoch nicht sofort flächendeckend umgesetzt werden können, was unter anderem an den hohen Kosten scheitert. Deshalb ist es notwendig, effektive, einfache und minimalinvasive Sanierungsschritte, i.e. "dynamische Sanierungen", zu identifizieren und deren Einsparungspotenziale zu bewerten.
Inhalte und Zielsetzungen
Das Hauptziel des Projekts ist es, zusätzliche Potenziale bei der Bestandssanierung zu identifizieren, die energieflexibler, resilienter, kosteneffizienter und sozial verträglicher sind als der aktuelle Status quo.
Die spezifischen Teilziele umfassen die Entwicklung "dynamischer Sanierungslösungen", die Überprüfung dieser Lösungen hinsichtlich ihres bauphysikalischen Verhaltens sowie die Erarbeitung eines holistischen Bewertungskonzepts, das die Klimaneutralität, Resilienz und Kreislauffähigkeit berücksichtigt. Nachhaltigkeit und Klimaneutralität stehen dabei im Fokus, wobei auch genderspezifische Themen und die soziale Akzeptanz der Maßnahmen untersucht werden.
Methodische Vorgehensweise
Das Projekt wird methodisch durch eine Kombination aus experimentellen Untersuchungen, sozialwissenschaftlicher Begleitforschung, dynamischer Simulation und holistischer Bewertung angegangen. Die experimentelle Überprüfung umfasst die Untersuchung der bauphysikalischen Eigenschaften der entwickelten Sanierungslösungen sowie die Messung und Analyse von Komfortparametern in unterschiedlichen Testsettings.
Gleichzeitig werden soziale Akzeptanzstudien durchgeführt, um die Akzeptanzgrenzen der Nutzer:innen zu identifizieren und zu verstehen. Die Bewertung der Lösungen erfolgt unter Berücksichtigung von Lebenszykluskosten, Energieflexibilität und Ressourceneffizienz, mit einem besonderen Fokus auf die Integration von Kreislaufwirtschaftsprinzipien.
Erwartete Ergebnisse
Es wird erwartet, dass das Projekt Sanierungslösungen entwickelt, die einen signifikanten Beitrag zur Klimaneutralität und Energieflexibilität leisten und dabei gleichzeitig kosteneffizient und sozial akzeptabel sind.
Die Ergebnisse sollen zeigen, wie minimalinvasive Maßnahmen, die auf dem Pareto-Prinzip basieren, den Energieverbrauch signifikant reduzieren können, aber noch innerhalb des Komfortbandes der Nutzer:innen liegen.
Darüber hinaus wird erwartet, dass die erarbeiteten Lösungen dazu beitragen, die Resilienz von Gebäuden gegenüber klimatischen und geopolitischen Herausforderungen zu erhöhen. Die Integration von Kreislaufwirtschaftsstrategien soll zudem die langfristige Nachhaltigkeit der Sanierungsprojekte sicherstellen.
Das Projekt zielt darauf ab, sowohl theoretische als auch praktische Ansätze zu liefern, die in zukünftige Sanierungsmaßnahmen einfließen und zur Erreichung der Klimaziele Österreichs beitragen können.
Projektbeteiligte
Projektleitung
FH Technikum Wien - Forschungsfeld Renewable Energy Systems
Projekt- bzw. Kooperationspartner:innen
- IBO - Österreichisches Institut für Bauen und Ökologie GmbH
- Kleboth und Dollnig ZT GmbH
- TB Käferhaus GmbH
- renowave.at e.G
Kontaktadresse
FH Technikum Wien
Kompetenzfeld Climate fit Buildings and Districts
DI Thomas Zelger
Giefinggasse 6
A-1210 Wien
Tel.: +43 (1) 333 40 77-5663
E-Mail: thomas.zelger@technikum-wien.at
Web: www.technikum-wien.at/forschungsschwerpunkt-renewable-energy-systems/