sewageENERGYrecovery - Performance-Vergleich verschiedener Systeme zur Abwasserwärme­rückgewinnung für erneuerbare Wärmeerzeugung

Unabhängige detaillierte Prüfung von Performance und Effizienz von unterschiedlichen Abwasser-Wärmerückgewinnungssystemen im tatsächlichen Betrieb durch Analyse von Messdaten. Bewertung der untersuchten Systeme hinsichtlich ihrer optimalen Anwendungsmöglichkeiten.

Kurzbeschreibung

Ausgangssituation/Motivation

Die relative Bedeutung des Energieverbrauchs für die Warmwasserbereitung ist im Vergleich zum Heiz­energieverbrauch im Steigen begriffen. In energieeffizienten neuen Wohnbauten liegen die Energieverbräuche für die Warmwasserbereitung und für Beheizung in etwa in der gleichen Größenordnung.

Das anfallende Warmwasser wird meist in den Kanal abgeleitet, obwohl darin erhebliche Wärmepotentiale direkt am Gebäudestandort zur Verfügung stehen würden. Es gilt daher, den Energiegehalt von Abwasser dort zu verwerten, wo dieser am höchsten ist, d.h. direkt in bzw. beim Gebäude.

Auf diese Problemstellung haben einige innovative Hersteller:innen reagiert und Lösungskonzepte entwickelt, die die im Abwasser gespeicherte Wärme nutzen, um daraus wieder Warmwasser zu erzeugen bzw. den extern zugeführten Energiebedarf zur Warmwasserbereitstellung möglichst zu minimieren und die Energieeffizienz zu erhöhen.

Inhalte und Zielsetzungen

Ziel des Projekts sewageENERGYrecovery ist die unabhängige detaillierte Prüfung von Performance und Effizienz von drei unterschiedlichen Abwasser-Wärmerückgewinnungssystemen im tatsächlichen Betrieb durch Analyse von Messdaten. Die untersuchten Systeme werden hinsichtlich ihrer optimalen Anwendung in Gebäuden bewertet.

Die Ergebnisse fließen in ein Positionspapier ein, das einen Weg zu einer verstärkten Nutzung von Abwasser- Wärmerückgewinnungssystemen in Gebäuden beschreibt (z.B. über die Wohnbauförderung bis eventuell hin zu Vorgaben einer künftigen Bauordnung).

Methodische Vorgehensweise

Folgende Systeme werden messtechnisch ausgewertet:

  1. Dezentrale Duschwasser-Wärmerückgewinnung: Abwärme des Duschwassers wird getrennt dem zufließenden Kaltwasser zugeführt, wodurch dieses vorerwärmt wird.
  2. Zentrale Wärmerückgewinnung: Das gesamte Abwasser (inkl. Schwarzwasser) fließt in einen Wärmetauscher, der als Wärmequelle für eine Wärmepumpe dient.
  3. Zentrale Grauwasser-Verwertungsanlage im Gebäude: Grauwasser (Abwasser aus Duschen, Waschbecken und Küchenspülen) wird biologisch und mechanisch gereinigt, Wärme wird entzogen und erwärmt das Frischwasser. Gereinigtes Kaltwasser kann zur Bewässerung, WC-Spülung, Kühlung genutzt werden.

Erwartete Ergebnisse

Der Beitrag, der sich durch eine flächendeckende Anwendung von Abwasser-Wärmerückgewinnung erreichen ließe, ist aufgrund der mittlerweile gestiegenen relativen Bedeutung des Energieverbrauchs für Warmwasser klimapolitisch relevant. Je nach eingesetztem System, wird nicht nur der Energieeinsatz minimiert, es erfolgt auch eine Entlastung der kommunalen Infrastruktur durch lokale Wiederverwertung von Abwasser direkt am Gebäudestandort.

Projektbeteiligte

Projektleitung

Schöberl & Pöll GmbH

Projekt- bzw. Kooperationspartner:innen

  • Passivhaus Institut GmbH Deutschland
  • hacon GmbH

Kontaktadresse

Schöberl & Pöll GmbH
Lassallestraße 2/6-8
A-1020 Wien
Tel.: +43 (1) 726 45 66
E-Mail: office@schoeberlpoell.at
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