RaumCoop 2.0 - Raum Cooperative, ein systematisches Betriebsmodell zur Aktivierung ungenutzter oder untergenutzter Räume
Kurzbeschreibung
Ausgangssituation und Motivation
Die Erdgeschosszone (EG) bietet Raum für Begegnungen und Austausch, ihre Gestaltung spielt eine wichtige Rolle für die lokale Lebensqualität. Hohe Kosten bei der Raumaktivierung und langfristigen Nutzung von EG-Lokalen stellen jedoch eine immer größere Hürde für lokalen Macher:innen (KMUs), Bewohner:innen und zivilgesellschaftliche Initiativen dar. Wenn eine geteilte Raumnutzung in Erwägung gezogen wird um den Raum besser auszulasten und individuell Kosten zu sparen, ist der Organisationsaufwand der Raumnutzer:innen enorm.
Professionelle, gewinnorientierte Raumunternehmen agieren am Markt, deren Angebote sind jedoch für angeführte Nutzer:innengruppen nicht erschwinglich. Diese Gruppen weichen auf Zwischennutzungen aus, die oft prekär organisiert sind und bei denen ein systematischer Wissenstransfer von einem Projekt zum nächsten fehlt.
Inhalte und Zielsetzungen
Das Projekt zielt darauf ab ein systematisches Betriebsmodell in die Umsetzung zu bringen, das ungenutzte und untergenutzte Räume aktiviert und diese mittels digitaler Tools stundenweise, flexibel und zu leistbaren Preisen lokalen Macher:innen (KMUs), Bewohner:innen und zivilgesellschaftlichen Initiativen zugänglich macht.
Im Rahmen des Projektes wird die Organisation RaumCoop, eine Kooperative für leistbaren und geteilten Raum strukturell gefestigt und in die wirtschaftliche Eigenständigkeit geführt. Durch die Raumaktivierungen der RaumCoop werden außerdem nachbarschaftliche soziale Netzwerke gestärkt und eine Community aufgebaut.
Das innovative Potenzial der RaumCoop liegt darin, eine Brücke zwischen professionellem Raummanagement, Wissenstransfer, Leistbarkeit und Empowerment der Nutzer:innen zu schaffen. Ihr Anspruch ist es, Raum anzubieten, um neue (urbane) Praktiken und Lösungsansätze in Zeiten multipler Krisen zu erproben, etwa innovative Formen der Zusammenarbeit, Nachbarschaft und des Teilens, ebenso wie kulturelle und sorgende Tätigkeiten.
Diese Aktivitäten sind oft ergebnisoffen und generieren wenig oder gar keinen finanziellen Ertrag. Es bedarf leistbarer und flexibler Räume, die solche Prozesse ermöglichen. Die RaumCoop ist somit nicht nur selbst eine soziale Innovation, sondern versteht sich auch als Inkubator und Infrastruktur für die Entwicklung weiterer sozialer Innovationen.
Methodische Vorgehensweise
Dafür wird die RaumCoop über drei Jahre hinweg vom Projektkonsortium im Aufbau begleitet. Themenschwerpunkte des Projekts sind dabei Organisationsentwicklung, Findung der passenden Rechtsform, Verfeinerung des Geschäftsmodells, Etablierung der nötigen digitalen Infrastruktur, Aufbau eines Netzwerks von Mitgliedern, sowie Optimierung der operativen Prozesse. Zudem wird der Aufbau der Kooperative wissenschaftlich begleitet und die soziale und ökologische Wirkung der Organisation erforscht.
Erwartete Ergebnisse
Anhand der Entwicklung der RaumCoop wird evaluiert, ob die in Österreich vorhandenen Rechtsformen und rechtlichen Rahmenbedingungen geeignet sind, um soziale Innovationen in der Stadt zu ermöglichen. Die Untersuchung, welche Rolle die Verwaltung im Rahmen von sozialen Innovationen einnimmt und wie sie im Sinne einer kooperativen Verwaltung den Boden bereiten und konkret unterstützend tätig sein kann, ist ein weiteres Forschungsziel.
Projektbeteiligte
Projektleitung
Bundeshauptstadt Wien MA 25 Technische Stadterneuerung
Projekt- bzw. Kooperationspartner:innen
- EPU: Florian Bauernfeind
- EPU: Joël Foramitti
- EPU: Marianne Gugler
- KRW KREATIVE RÄUME GmbH
- Technische Universität Wien - future.lab - Plattform für inter- und transdisziplinäre Lehre und Forschung (E285)
- Technische Universität Wien, Institut für Rechtswissenschaften
- Wirtschaftsuniversität Wien, Kompetenzzentrum für Nonprofit- Organisationen und Social Entrepreneurship
- Verein RaumCoop - Kooperative für leistbare geteilte Raumnutzungen
Kontaktadresse
Ruth Fartacek
Maria-Restituta Platz 1
A-1200 Wien
Tel.: +43 (1) 4000 25102
E-Mail: Ruth.fartacek@extern.wien.gv.at
Web: www.wieneuplus.wien.gv.at