ModularHeatNet
Kurzbeschreibung
Ausgangssituation/Motivation
Die Marktgemeinde Ottensheim steht derzeit vor der Herausforderung, auf Anfragen ihrer Einwohner:innen zu umsetzbaren Optionen für die Umstellung auf eine "klimaneutrale" Wärmeversorgung keine qualifizierten Aussagen geben zu können.
Insbesondere harrt die Frage vieler Einwohner:innen einer Antwort, ob mittelfristig mit einer zentralen Wärmeversorgung des Ortsgebietes zu rechnen ist, oder ob jede:r Gebäudeeigentümer:in eine eigenständige Lösung finden muss. Damit verbunden ist die Frage, welche dieser Optionen langfristig am kosteneffizientesten bzw. am nachhaltigsten ist.
Die im Vorfeld durchgeführte Auswertung der verfügbaren Daten zur Wärmeversorgung zeigt, dass rund 90% der Wärmeversorgung des Gebiets südlich der B127 durch fossile Energieträger, überwiegend Gas, erfolgt. Aufgrund der gegebenen Wärmenachfragedichte bewegt sich das Gebiet im Graubereich der gängigen Benchmarks für den wirtschaftlichen Betrieb eines Hochtemperatur-Fernwärmenetzes auf Basis von Biomasse.
Deshalb wird in dem Projekt ein modularer, zonenspezifischer Ansatz gewählt, bei dem mehrere Zonen mit unterschiedlichen Wärmedichten definiert werden, für die unterschiedliche Lösungsszenarien bzw. Wärmenetztypen empfohlen werden.

Inhalte und Zielsetzungen
Im Rahmen des Projekts „ModularHeatNet" werden verschiedene innovative Lösungsansätze betrachtet, darunter eine modulare Struktur der Wärmeversorgung mit Teilnetzen, die Kombination unterschiedlicher Energiequellen sowie die Verbesserung des sommerlichen Komforts durch gleichzeitige Bereitstellung von Kühlenergie. Zudem sollen Synergieeffekte ohnehin anstehender Tiefbauarbeiten berücksichtigt werden.
Darüber hinaus ist ein wesentliches Ziel passende Umsetzungs- und Geschäftsmodelle sowie ein Umsetzungsfahrplan zu entwickeln. Durch die Zusammenarbeit von ortskundigen Projektpartnern mit Expertise im Tiefbau und der thermischen Nutzung von Grund- und Donauwasser kann die Praxistauglichkeit der Projektergebnisse validiert werden.
Methodische Vorgehensweise
Die Methodik der Energieraumanalyse umfasst die Modellierung des betrachteten Gebiets auf Gebäudeebene in einem GIS-Modell, wo sämtliche Daten des Bestands und Simulationsergebnisse eingebettet werden. Die Simulation der Energiebedarfe und des Wärmenetzes erfolgt in stündlicher Auflösung, wobei die Ergebnisse auch zur Erhebung der Flexibilisierungspotentiale (Lastverschiebung zur optimierten Nutzung von lokal produziertem PV-Strom) genutzt werden.
Erwartete Ergebnisse
Zu den zentralen Projektergebnissen zählt der technische, ökonomische, organisatorische und ökologische Vergleich der untersuchten Wärmeversorgungsansätze für unterschiedliche Siedlungstypen. Dieser steht in enger Verbindung mit der Entwicklung und Evaluierung innovativer Organisations- und Geschäftsmodelle.
Die Gemeinde Ottensheim erhält eine solide Entscheidungsgrundlage für die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung. Durch die Erstellung einer Roadmap zur schrittweisen Umsetzung erhalten die Gemeindebürger:innen eine verbesserte Planungssicherheit und Orientierung für die eigenen Investitionsentscheidungen, was die Akzeptanz bei Einwohner:innen und Key-Stakeholdern erhöht.
Bei Umsetzung einer gemeinschaftlichen dekarbonisierten Wärmenetzlösung profitieren sie schließlich von Skaleneffekten und damit einhergehenden geringeren Gesamtgestehungskosten über den Lebenszyklus.
Projektbeteiligte
Projektleitung
e7 GmbH
Projekt- bzw. KooperationspartnerInnen
- aquaplan.ing gmbh
- arkade planungs gmbh
Kontaktadresse
e7 GmbH
Hasengasse 12/2
A-1100 Wien
Tel.: +43 (1) 907 80 26
E-Mail: office@e-sieben.at
Web: www.e-sieben.at