LenA circular houses - Demonstration des circular architecture design process für zirkuläres und reuse Bauen anhand des Leuchtturmprojekts LenA

Das Hauptziel ist die Erforschung und Demonstration der positiven Klimawirkung durch Wiederverwendung in der Bauindustrie. Durch diesen (Wieder-)Einsatz von Bauteilen, -produkten und stoffgruppen lassen sich große Anteile der, durch die Baubranche entstehenden, Emissionen vermeiden und zur angestrebten Klimaneutralität beitragen. Ein weiterer Aspekt betrifft die Verbindungen der Bauteile so zu gestalten, dass diese rückbau- und wiederverwendbar sind.

Kurzbeschreibung

Ausgangssituation/Motivation

Die Baubranche ist für ca. 40 % der weltweiten CO2-Emissionenverantwortlich, so der Buildings-GSR der UN von 2022. Durch das linear gestaltete Wirtschaftssystemwerden wertvolle Baustoffe zum Ende ihres Lebenszyklus trotz des hohen stofflichen Werts entsorgt, anstatt diese im Kreislauf zu halten. Die Wiederverwendung und die Rückbaubarkeit von Bauteilen tragen wesentlich zu Einsparung von Emissionen bei.

Aktuell werden ausverschiedenen Gründen, wie z.B. Kosten, Fachexpertise, Gewährleistung, Prüfbarkeit zu geringe Wertschätzung Bauteile nicht oder nur wenig wieder eingesetzt. Die Materialnomaden tragen seit mehreren Jahren ihre Expertise über Kreislaufwirtschaft an die Baubranche durch kleinere Projekte heran.

Ende 2021 wurde das Unternehmen „circular house gmbh" gegründet. Es fungiert als Projektentwicklerin und Bauherrin für das umzusetzende Projekt LenA. Das Ziel des Leitprojektes ist es, darzustellen, dass mit hoher Gebäudequalität, geringstem Ressourcenverbrauch und geringsten Emissionen kreislauffähiges Bauen sowohl bei Sanierungsvorhaben als auch bei Neubauvorhabengelingt. Das Projekt umfasst drei Gebäude mit 3 eigenständigen Einheiten zu gesamt 360 m2 Nutzfläche

Inhalte und Zielsetzungen

Das Hauptziel ist die Erforschung und Demonstration der positiven Klimawirkung durch Wiederverwendung. Durch diesen (Wieder-)Einsatz lassen sich große Anteile der, durch die Baubranche entstehenden, Emissionen vermeiden und zur angestrebten Klimaneutralität beitragen. Um die positive Wirkung dar-stellen zu können, sind Vergleiche zwischen neu und re:use aufzustellen.

Diese Gegenüberstellung wird in Tragwerks-, bauphysikalischen und Lebenszyklusanalysen erfolgen. Anhand einer ökologischen Vergleichs-Bewertung soll u.a. das LCA-Ergebnis zeigen, dass ein „re:use"-Gebäude gegenüber einem konventionellen Neubau positive Auswirkungen für Mensch und Umwelt hat.

Ebenso ist der Vergleich bzw. Analyse von Zeit und Baukosten relevant für das Vorhaben, um die Stellschrauben für zukünftige Projekte zu er-forschen. Durch Bauteilsuche, Bauteilkatalogerstellung (Digitalisierung von wiederverwendbaren Bauteilen), spezielle Bauteilplanung, etc. entstehen neue Abhängigkeiten und Prozesse. Diese innovativen Instrumente müssen in die Abläufe einer herkömmlichen Architekturplanung (Leistungsphasen) bzw. eines Hochbauprojektmanagements integriert werden. Das Ziel ist die Schaffung von flexiblen und anpassungs-fähigen Prozessen, um sich an Änderungen anzupassen und unvorhergesehene Herausforderungen zu bewältigen.

Methodische Vorgehensweise

Vor Beginn eines re:use Projektes ist die Phase „Rückbau" für die Bauteildatenbankerstellung eine zusätzliche Leistung, die in herkömmlichen Planungsprojekten bis dato nicht berücksichtigt wird. Neben den konkreten, ökologischen und ökonomischen Projektzielen liegt in der Wiederverwendung ebenfalls großes Potential für die soziale Nachhaltigkeit.

Um mehr Bewusstsein und mehr Wertschätzung für das Vorhandene zu schaffen, ist unter anderem BASEhabitat (Kunstuni Linz) am Konsortium beteiligt, um den Planenden von Morgen diese Erkenntnisse mit auf den Weg zu geben.

Ebenso ist das Camillo Sitte Bautechnikum (HTL Wien) involviert, an dem Schüler:innen Materialprüfungen von re:use Bauteilen und voraus-sichtlich auch Diplomarbeiten durchführen werden um die neue Lehre um kreislauffähiges und re:use Bauen kennen zu lernen und zu etablieren.

Um dieses Projekt auch sozialwissenschaftlich zu begleiten, wird Frau Prof. Dr. Madlen Kobi von der Uni Fribourg (CH) hinzugezogen, die mit ihrem RIMA-Projekt "Urban Bricolage. Mining, Designing and Constructing with Reused Building Materials" die Auswirkungen von Wiederverwendung aussozialanthropologischer Sichtbetrachten wird.

Erwartete Ergebnisse

Alle Resultate werden festgehalten und die Lösungsansätze für kreislauffähiges Bauen in das Handbuch für "circular architecture designrules" eingearbeitet. Für die innovativen Ansätze und Analysen ist das Projekt in dieser Größe gutgewählt um ausreichend Daten und Erkenntnisse für das angestrebte Hand-buch "circular architecture design rules" zu erzielen.

Die Prinzipien von re:use und kreislauffähigem Bau-en sind auch in größerem Maßstabumsetzbar, wie Projekte in ganz Europa weiteren europäischen Ländern bereits zeigen (vgl. Fotos und Anlage circurlar network).

Aus dem Umsetzungsprojekt sind Erkenntnisse zu gewinnen, die eine Erstellung eines Maßnahmenkatalogs in Bezug auf Bauteil- und Baustoffeinsatz, CO2-Neutralität in Errichtung und Betrieb sowie soziale Aspekte, die ein Habitat unter Berücksichtigung der 3 Säulen der Nachhaltigkeit ermöglicht.

Projektbeteiligte

Projektleitung

materialnomaden gmbh & circular house gmbh, Andrea Kessler

Projekt- bzw. Kooperationspartner:innen

  • Camillo Sitte Versuchsanstalt für Bautechnik Bautechnikum und
  • Versuchsanstalt Wien III
  • circular house gmbh
  • EXIKON arc&dev
  • Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz - RUD/die architektur/BASEhabitat

Kontaktadresse

materialnomaden gmbh
Belvederegasse 14-16
Tel.: +43 (664) 5677474
E-Mail: lena@circularhouse.eu
Web: http://circularhouse.eu