ECO-Transformation - Energietransformation durch Community-Building, Suffizienz und serielle Lösungen am Beispiel des "Cottage Viertels"

Vernetzung technischer und umweltpsychologischer Expertisen zur Entwicklung eines Transformationsprozesses hin zum klimaneutralen Quartier auf Basis der Methoden Community Building, Suffizienzpotenziale sowie seriell anwendbare Umsetzungslösungen anhand des Beispiels Cottage Viertel. Vorbereitung der seriellen Umsetzung der entwickelten Lösungen und des Transformationsprozesses.

Kurzbeschreibung

Ausgangssituation/Motivation

Das Cottage Viertel ist ein historisches Wiener Villenquartier und umfasst 620 Gebäude. Der Stadtteil ist als Schutzzone ausgewiesen und einige der Gebäude stehen unter Denkmalschutz. Die Wärmeversorgung des Viertels erfolgt mit Gas – ein typisches Merkmal historischer Bestandsbauten – ein Umstieg auf Fernwärme ist aufgrund des fehlenden Fernwärmenetzes nicht möglich.

Die Erreichung der Klimaziele sowie die Bewältigung der Energiewende erfordern die Umstellung des Gebäudebestandes auf erneuerbare Energieträger. Als eine technische Quartierslösung für ein erneuerbares Heizsystem eignet sich bspw. ein Anergienetz.

Das Umsetzen von quartiersübergreifenden Maßnahmen erfordert jedoch auch das soziale Zusammenspiel der Eigentümer:innen, was eine sehr komplexe Aufgabe darstellen kann. Auch der organisatorische und zeitliche Aufwand einer Sanierung ist oft abschreckend. An dieser Problematik setzt das gegenständliche Projekt an.

Inhalte und Zielsetzungen

Das anvisierte Innovationsziel ist die Implementierung eines Transformationsprozesses hin zum klimaneutralen Quartier. Im Rahmen des Sondierungsprojekts werden anhand des Beispiels Cottage Viertel seriell anwendbare Lösungen entwickelt, die über das Viertel hinaus auch für typisch historische Ein- und Mehrfamilienhäuser anwendbar sein sollen. Technische und umweltpsychologische Expertisen werden dabei von Anfang an eingebracht, gemeinsam gedacht und eine verzahnte Vorgehensweise wird entwickelt.

Die Inhalte und Zielsetzungen lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Entwicklung eines transdisziplinären Planungsansatzes, welcher Suffizienz-Potenziale nutzt und dabei Nutzungsanforderungen einerseits und die baulichen Gegebenheiten andererseits mit entsprechenden Sanierungsanforderungen gegenüberstellt.
  • Transdisziplinäres Vorgehen zur Förderung und Beschleunigung gesellschaftlichen Verhaltens zum Umstieg auf erneuerbare Systeme: psychologische Betrachtung von Motiven, Hemmnissen und Anreizen der Eigentümer:innen in Bezug auf Sanierungen und die Umstellung auf erneuerbare Systeme und Entwicklung einer Kommunikationsstrategie für die Vorteile einer gemeinschaftlichen Maßnahmenumsetzung.
  • Quartiersentwicklung mit Community-Building, ausgehend von Einzelgebäudelösungen.
  • Entwicklung eines seriellen Umsetzungskonzepts, um den Aufwand und die Belastung für Eigentümer:innen bei der Durchführung von Maßnahmen zu minimieren und die Prozesse effizient und intelligent zu organisieren.

Methodische Vorgehensweise

Ziel ist ein Transformationsprozess hin zum klimaneutralen Quartier mit folgenden transdisziplinären Methoden:

  1. Suffizienzpotenziale
    Aufzeigen des Optimums zwischen Suffizienz, Energieeffizienz und Kosten (z.B. sind 10 Tage/Jahr unter 20°C in Ordnung?). Prüfung von typischen Gebäudegrundrissen hinsichtlich Nutzungsänderungen (z.B. ist ein Schlafzimmer im Norden möglich?).
  2. Community Building
    Stärkung des sozialen Gefühls der Nachbarschaft und Erzeugung von Bewusstsein, dass eine gemeinschaftliche Lösungsstrategie für den klimaneutralen Umstieg des Energiesystems sinnvoller ist als eine individuelle. Vorteile einer gemeinsamen Umsetzung liegen beispielsweise in einer kostengünstigeren und zeitlich schnelleren Ausführung. Vorbildwirkung im Sinne des Early-Adopter-Prinzips.
  3. Serielles Umsetzungskonzept
    Entwicklung eines seriellen Umsetzungskonzepts, um ökonomischen und zeitlichen Aufwand sowie Belastungen (z.B. Staub, Schmutz Lärm) für Eigentümer:innen zu minimieren. Mittels Lean Management werden Prozesse effizient organisiert und damit Verschwendung vermieden.

Erwartete Ergebnisse

Entwicklung eines Transformationsprozesses hin zum klimaneutralen, energieeffizienten Quartier, mit serieller Anwendbarkeit der Ergebnisse für typische historische Ein- und Mehrfamilienhäuser.

Projektbeteiligte

Projektleitung

indigo development holding gmbh

Projekt- bzw. Kooperationspartner:innen

  • LeanWorks GmbH
  • Ehmayer-Rosinak Cornelia Friederike Dr.
  • Schöberl & Pöll GmbH
  • sima consulting GmbH

Kontaktadresse

DI Peter Nageler
Lederergasse 22/16
A-1080 Wien
Tel.: +43 (1) 9346 315
E-Mail: nageler@teamindigo.eu
web: www.teamindigo.eu