DigiHemp - Digitale Technologien zur Qualitätssicherung und Leistungssteigerung hanfbasierter Baustoffe
Kurzbeschreibung
Ausgangssituation und Problematik
Die bis dato im urbanen Umfeld verwendeten konventionellen Baumaterialien sind aufgrund ihres Energiebedarfs im Zuge der Herstellung und schlechten Rückbaubarkeit/Rezyklierbarkeit hinsichtlich Nachhaltigkeit als bedenklich einzustufen.
Vereinzelt kommen alternative biobasierte Baustoffe zum Einsatz, welche jedoch aufgrund ihrer vergleichsweisen hohen Variabilität (Streuung) in den technischen Eigenschaften nach wie vor das Nachsehen gegenüber konventionell eingesetzten Baustoffen haben. Neben der preislichen Diskrepanz sind diese Eigenschaften der technischen Leistungsfähigkeit biobasierter Baustoffe die derzeit bestimmenden Faktoren für ihre eher sporadische Anwendung.
Innovationsgehalt und Ziele
Die Steigerung der Leistungsfähigkeit biobasierter Baustoffe und der verbreitete und vermehrte Einsatz in Neubau und Sanierung ist das zentrale Ziel von DigiHemp. Abgehend von der üblichen "Trial & Error" Methode sollen Ansätze basierend auf der Mehrskalenmodellierung (siehe Abbildung 1) weiterentwickelt und auf die Besonderheiten biobasierter Bestandteile angepasst werden.

So können Schwankungen in den Eigenschaften der Ausgangsstoffe und Einstellungen zum Herstellungsprozess sowie ihre Auswirkung mit dem Ziel verbesserter technischer Eigenschaften mit reduzierter Streuung bei der Entwicklung neuartiger biobasierter Baustoffe modellmäßig berücksichtigt werden (siehe z.B. Erfassung des Materialaufbaus in Abbildung 2).
So kann z.B. die Auswirkung einer möglichen vorangegangenen Sortierung der biobasierten Rohstoffe (Klassifizierungen mit geringeren Schwankungen der Eigenschaften) auf die erzielbaren technischen Eigenschaften und deren Streuung untersucht werden. Basierend auf der Sensibilitätsanalyse und Identifikation der maßgebenden Parameter sollen die thermischen/mechanischen Eigenschaften verbessert, deren Streuung reduziert, und sohin der vermehrte Einsatz von biobasierten Baustoffen erreicht werden.
Angestrebte Ergebnisse bzw. Erkenntnisse
- Geometrische, mechanische und thermische Charakterisierung von biobasierten Rohstoffen
- Experimenteller Datensatz zu biobasierten Baustoffen
- Modellbasierte Bestimmung effektiver mechanischer und thermischer Eigenschaften
- Bestimmung/Verbesserung technischer Eigenschaften sowie deren Streuung
Projektbeteiligte
Projektleitung
Institute for Construction and Material Technology, University Innsbruck
Projekt- bzw. Kooperationspartner:innen
Hempstatic GmbH
Kontaktadresse
Univ.Prof. Dr. Roman Lackner
Technikerstraße 13
A-6020 Innsbruck
Tel.: +43 (512) 507 63500
E-Mail: materialtechnologie@uibk.ac.at
Web: www.uibk.ac.at/mti/