CircularBioMaterials

Sondierung der technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten von recycelbaren, mineralisch gebundenen Biomaterialien. Das Ergebnis dient als Grundlage für weitere Entwicklungsarbeiten und Investitionen in diesem Bereich.

Kurzbeschreibung

Ausgangssituation/Motivation

Die Bauindustrie ist einer der größten CO2-Emittenten und ist in Österreich verantwortlich für 75 % der Abfallmenge. Allein die Zementherstellung ist verantwortlich für ca. 10 % der CO2- Emissionen, was 3-mal mehr ist als der globale Flugverkehr verursacht. Laut dem EDM-Portal des Bundesumweltamtes stammen 75 % des Gesamtabfallaufkommens Österreichs aus Produktionsreststoffen und Bauabfällen.

Derzeit finden 30 % dieser Abfallstoffe keine Verwendung und werden deponiert. Mineralische und biogene Rohstoffgewinnung und deren Deponierung am Ende des Lebenszyklus schaden erheblich der Biodiversität, deren planetaren Grenzen bereits überschritten sind, sodass das Artensterben eigentlich das größere Problem ist als der Klimawandel.

Aufgrund des Bevölkerungswachstums wird sich das Bauvolumen in den nächsten 30 Jahren verdoppeln - der Holzbau wird dabei eine große Rolle spielen. Bei der Herstellung von Holzprodukten können je nach Produkt sehr große Mengen an Verschnitt anfallen, bei Möbelstücken aus Massivholz bis zu 50-60 %.

In Österreich fallen pro Jahr 1,2 Mio. Tonnen an Holzabfällen an. Über 40 % werden einer thermischen Verwertung zugeführt, wobei 10-20 %, sprich 200.000 t aus feinsten Stäuben oder Rinden bestehen, die in der Herstellung von Spanplatten nicht nutzbar sind. Viele Spanplatten bestehen aus synthetischen Klebern, die ein Recycling unmöglich machen. Die thermische Verwertung organischer Materialien zur Energiegewinnung hat einen geringen Wirkungsgrad und sollte nur bei ansonsten nicht mehr verwertbaren Abfallholz eingesetzt werden.

Inhalte und Zielsetzungen

Das Unternehmen ParaStruct GmbH entwickelt Technologien für die Kreislaufwirtschaft in der Bauindustrie. Durch neue Fertigungstechnologien und Bindemitteln können eine Vielzahl von anorganischen und organischen Partikelmaterialien wie Holzstaub, Sägemehl usw. nutzbar machen und ihnen einen Wert geben. Mit dieser Sondierung sollen die Einsatzmöglichkeiten dieser nachhaltigen, kreislauffähigen Baustoffe in verschiedenen Bereichen der Bauindustrie untersucht werden.

Methodische Vorgehensweise / Erwartete Ergebnisse

Für die Sondierung sollen Muster aus verschiedenen organischen Restmaterialien hergestellt werden, aus Holz und vorzugsweise aus C4 Pflanzen wie Hanf, Mais. Mit den Produktmustern und den daraus resultierenden Materialkennwerten sollen Anwendungsfälle untersucht und diese gemeinsam mit anderen Stakeholdern auf ihre Verwertbarkeit sondiert werden. Mit Hilfe von Fragebögen und Einzelinterviews sowie Fallstudien sollen die zur Entscheidungsfindung notwendigen Daten erhoben werden.

Projektbeteiligte

Projektleitung

ParaStruct GmbH

 

Kontaktadresse

ParaStruct GmbH
Speckbacherstraße 39/8
A-6020 Innsbruck
Tel.: +43 (664) 310 42 21
E-Mail: Breitenberger@parastruct.org
Web: https://www.parastruct.org/