Circular Bio Floor- Fußbodenaufbau aus Biomaterialien

Im Projekt werden biogene Baumaterialien aus Holzindustrie-Abfällen und Geopolymer-Bindemitteln entwickelt, die als Stampf-Schüttung oder 3D-gedruckte Trockenestrichelemente im Holzbau verwendet werden können. Diese Materialien bieten funktionale Vorteile und eine hervorragende Ökobilanz, tragen zur Schonung der Wälder bei und ermöglichen durch digitale Fertigungstechnologien die Herstellung trenn- und wiederverwendbarer Fußbodensegmentplatten. Dadurch wird der Verbrauch von Primärrohstoffen signifikant reduziert.

Kurzbeschreibung

Ausgangssituation und Motivation

Als Biomaterialien oder auch bio-basierte Materialien können Stoffe bezeichnet werden, die aus natürlichen pflanzlichen Materialien bestehen. Mittlerweile ist die Notwendigkeit, Kohlendioxidemissionen, Ressourcenverbrauch und Abfallerzeugung drastisch zu reduzieren, unbestreitbar. Vor allem im Bauwesen steckt hier ein großes Potenzial, wenn man bedenkt, dass gegenwärtig rund 40 Prozent der gesamten CO2-Emissionen auf Bau, Nutzung und Abriss von Gebäuden zurückzuführen sind.

Der Fußbodenaufbau ist dabei oft das Bauteil mit der schlechtesten Ökobilanz. Bodenaufbauten gehören zu den am meisten genutzten und beanspruchten Bauteilen eines Gebäudes. Langlebigkeit und gesundheitliche Unbedenklichkeit spielen deshalb für die Nutzer:innen eine große Rolle. Auch Aspekte der Wiederverwertung sollten zukünftig bei der Wahl des Bodenaufbaues berücksichtigt werden. Hierbei basiert die Recyclingfähigkeit mehrschichtiger Beläge wesentlich auf der Trennbarkeit einzelner Schichten.

Bau- und Abbruchholz haben in Österreich mit jährlich 317.000 Tonnen den größten Anteil an der gesamten Abfallholzmenge von insgesamt 1,3 Mio. Tonnen. Nur wenige Wirtschaftssektoren, wie die Plattenindustrie, recyceln relevante Altholzmengen. Hierbei werden sie von synthetischen Klebstoffen und diversen Netz- und Trennmitteln zu Spanplatten verpresst. Diese Spanplatten sind nur bedingt zum Recycling geeignet. 42 % der Produktionsreststoffe und des Altholzes werden einer thermischen Verwertung zugeführt.

Methodische Vorgehensweise

In diesem Projekt wird ein biogenes Baumaterial, bestehend aus Produktionsreststoffen der Holzindustrie oder Landwirtschaft sowie Geopolymer-Bindemitteln, entwickelt. Das neu entwickelte biogene Baumaterial soll vor allem im Fußbodenaufbau als Stampf-Schüttung oder als 3D-gedrucktes Trockenestrichelement im Holzbau zum Einsatz kommen.

Durch unterschiedliche Mischungsverhältnisse und je nach Art des biogenen Abfalls können unterschiedliche Materialeigenschaften erzielt werden. Da das entwickelte Baumaterial gegenüber dem Betonestrich neben vielen funktionalen Vorteilen eine hervorragende Ökobilanz erzielt, trägt es mit dazu bei, CO2-Emissionen und den Verbrauch von Primärrohstoffen zu reduzieren.

Durch den vermehrten Einsatz von schnellwachsenden Gräsern anstelle von Holz können auch die lokalen Wälder geschont werden.

Erwartete Ergebnisse

Um die Materialien entsprechend vorteilhaft als Schütt- und Gussmassen verarbeiten zu können, wird mit Partnern aus dem Maschinenbau die entsprechende Fertigungstechnologie entwickelt. Durch den Einsatz digitaler Fertigungsverfahren wie 3D-Druck werden rückbaubare - also trenn- und demontierbare - und wiederverwendbare Fußbodensegmentplatten angefertigt, welche Leitungsführungen und weitere funktionale Merkmale beinhalten können.

Projektbeteiligte

Projektleitung

ParaStruct GmbH: Georg Breitenberger, Dr. Gregor Metzler

Kontaktadresse

Parastruct GmbH
Speckbacherstraße 39
A-6020 Innsbruck
Tel.: +43 (664) 310 42 21
E-Mail: info@parastruct.org
Web: www.parastruct.org