CEPA-Connect

Ausgangssituation/Motivation

Die EU hat sich verpflichtet, ihre THG-Emissionen bis 2030 um 55% im Vergleich zu 1990 zu verringern. Eine wesentliche Bedeutung für das Erreichen dieser Klimaziele hat der Gebäudesektor, der für 36% der THG-Emissionen verantwortlich ist. Vor allem muss der bestehende Gebäudebestand modernisiert werden, da er 2050 noch zu 85-95% vorhanden sein wird.

Drei Viertel des Bestandes sind energieineffizient und müssen in den nächsten 20 Jahren umfassend energetisch saniert und dekarbonisiert werden, um die Klimaneutralität Österreichs 2040 zu ermöglichen. Dazu ist eine Erhöhung der Sanierungsrate auf 3% sowie eine gleichzeitige Umstellung auf erneuerbare Wärme/Kälte notwendig.

Inhalte und Zielsetzungen

Vor diesem Hintergrund verfolgt CEPA-Connect das Ziel, nicht nur das bereits entwickelte Fassadensystem CEPA als möglichst ressourcenschonende und weitgehend klimaneutrale Sanierungsmaßnahme weiterzuentwickeln, sondern auch innovative Ansätze für die Anwendung von adaptiven Gebäudehüllen aufzuzeigen und zu demonstrieren.

Anhand eines typischen Geschossbaues wird die Transformation eines Bestandgebäudes zu einem klimafitten aktiven Baustein im Umwelt- und Energiesektor konzipiert und anhand von bautechnischen, bauphysikalischen, energetischen sowie rechtlichen und sozialen Aspekten in einer Umsetzung evaluiert und optimiert.

Methodische Vorgehensweise

Die methodische Vorgehensweise umfasst fünf Schritte:

1. Untersuchung der Kreislauffähigkeit und Weiterentwicklung des CEPA-Systems zur Ressourcenschonung,
2. energetisch-wirtschaftliche Optimierung des Gebäudes mithilfe von Simulationen,
3. Entwicklung adaptiver Bewirtschaftungsstrategien bei der Anwendung eines CEPA-Systems,
4. Erstellung eines digitalen Zwillings zur Analyse und Optimierung, und
5. Praxistest anhand eines realen Gebäudedemonstrators.

Erwartete Ergebnisse

Durch die Zusammenarbeit von fünf Partnern mit unterschiedlicher Expertise, werden die folgenden Ergebnisse erwartet:

Weiterentwicklung des CEPA-Systems zu einer vorgefertigten und modular einsetzbaren All‑in‑One Lösung für die minimalinvasive serielle Sanierung und Konditionierung von Geschoßbauten von außen.

Es werden technische Lösungen zur Effizienzsteigerung der Wärme/Kälteübertragung von der aktiven Ebenen zur Bestandswand erarbeitet, die im Montageprozess der vorgefertigten Fassaden integriert werden können.

Forcierung von Nachhaltigkeit des CEPA-Systems auf mehreren Ebenen: 

1. Weiterentwicklung des CEPA-Systems zu einem kreislauffähigen System,
2. ganzheitliche Materialbeurteilung (i. Verwendung von Sekundärrohstoffen, ii. nachwachsende Rohstoffe, iii. Regionalität) und Forcierung von Suffizienz (Reduzierung Ressourceneinsatz) im Sinne der Nachhaltigkeit,
3. Konzeptentwicklung für die Integration von erneuerbarer Energieproduktion in das Fassadensystem,
4. Perspektivwechsel und vom Ende (Rückbau) her denken (Ressourcenschonung und Werterhalt).

Der verfolgte Ansatz einer adaptiven Bewirtschaftungsstrategien der Außenwände als thermischer Wärme/Kälte Speicher zielt darauf ab,

1. Marktdienliches Verhalten (Lastverschiebung in Zeiten PV-Produktion, Windproduktion oder niedrigen Strompreisen am Strommarkt),
2. Netzdienliches Verhalten elektrischer sowie thermischer Netze (Spitzenlastreduktion) und
3. neue Geschäftsmodelle (Flexibilitätsmärkte, Storagepooling mehrerer Gebäude) zu ermöglichen.

Projektleitung

AEE INTEC

Projekt- bzw. Kooperationspartner:innen

• Rottenmanner Siedlungsgenossenschaft
• Towern3000
• TB Hofer
• Beyond Carbon Energy (BCE)

Florine Leighton
Feldgasse 19
A-8200 Gleisdorf
Tel.: +43 (3112) 5886-267
E-Mail: F.leighton@aee.at
Web: www.aee-intec.at