Wiener Neustadt Klimaneutral

Wiener Neustadt führt als Pionierstadt einen bewussten und ambitionierten Wandel hin zur Klimaneutralität durch. Diese vielschichtige Transformation bedingt unterschiedliche Maßnahmen. Die Maßnahmen sollen sowohl selbst entwickelt, als auch von anderen Städten nach Wiener Neustadt transferiert werden. Die Wirkung des gesamten Maßnahmenbündels aus den unterschiedlichen Bereichen (z.B.: Governance, Umsetzungsquartiere, Lernumgebung bzw. Energie, Mobilität, Gebäude etc.) wird faktenbasiert einem Klima-Monitoring unterzogen.

Kurzbeschreibung

Ausgangssituation / Motivation

Die Stadt Wiener Neustadt (in Folge kurz WN) hat seit 1995 die Weichen für eine langfristige kommunale Energie- und (dann später auch zunehmend) Klimastrategie gestellt. Es wurden seitdem mehrere Energiekonzepte, eine Klimawandel-Anpassungsstrategie sowie 2021 ein Stadtentwicklungsplan für WN (STEP WN 2030+) entwickelt.

Der STEP WN 2030+ unterscheidet Klimaschutz und Klimawandelanpassung. Die Erstellung des STEP WN 2030+ ermöglichte ein gesamtorganisationales Lernen durch und mit der neu geschaffenen Gruppe "Stadtentwicklung, Verkehr, Umwelt & Energie". Diese Gruppe wurde aus mehreren Fachabteilungen gebildet und in weiterer Folge hierarchisch direkt dem Magistratsdirektor zugeordnet.

Der derzeit in Ausarbeitung befindliche Klimaneutralitätsfahrplan "Klimaneutrales Wiener Neustadt 2040" hat einen Grundsatzdiskussionsprozess hervorgebracht. Eine umfassende Planung, Operationalisierung und ambitionierte Umsetzung sowie das laufende Monitoring für ein „Klimaneutrales WN" ist die Motivation für die angestrebte öffentliche-öffentliche Kooperation (ÖÖK). Ohne die zusätzlichen Kapazitäten und dem Lernen von, mit und durch die ÖÖK als Initialzündung, kann WN aus eigener Kraft kein höheres Ambitionsniveau als, bisher vorgesehen bis 2040, leisten.

Inhalt und Zielsetzungen

Städtische Governance ist für Dritte schwer fassbar. Neben dem eigentlichen Steuerungs- und Regelungssystem, formalen wie informalen Aufbau- und Ablaufstrukturen, dem Zusammenspiel von Politik und Verwaltung haben einzelne Personen und deren Motivation und Netzwerke eine wichtige Rolle.

Mit den geplanten Mitteln der ÖÖK wird die Aufbauorganisation und damit teilweise indirekt die Ablauforganisation verändert werden. Der damit einhergehende Aufbau von Personal und Kompetenzen wird in das operative und strategische Zusammenspiel der gesamten Stadt einfließen. Dieses Zusammenspiel stellt eine gesamtstädtische Verwaltungsinnovation dar.

Zu Beginn der ÖÖK liegt die vom Kriterienkatalog (z.B.: Umsetzungshorizont bis 2030, zu erwartende einzelne Klimawirkung sowie Ausrollpotential innerhalb von WN und anderen Städten, notwendige Kompetenzen, finanzielle Bedeckung, zeitliche Kritikalität,) geleitete finale Liste der Umsetzung auf Quartiersebene nicht vor, da mehrere Prozesse wie Klimaneutralitätsfahrplan, Abstimmung mit externen Stakeholdern (z.B.: private Eigentümer:innen, ARE, EVN), etc. noch laufen.

WN unterstützt aktiv die Lernumgebung im Sinne des Begleitprozesses der Smart Cities Vernetzungsplattform und initiiert aktiv Lernprozesse von und nach WN. Dies geschieht auch durch die Vernetzung mit anderen Stakeholdern und Veranstaltungen, bei denen WN sehr oft auch Austragungsort ist.

Vorgehensweise / Umsetzung

Im richtungsweisenden ersten Jahr der ÖÖK Pionierstadt wird der Klimaneutralitätsfahrplan erstellt. Dieser stellt den Startpunkt für das zukünftige Fortschritts- und Wirkungsmonitoring der ÖÖK dar. Des Weiteren findet im ersten Jahr folgender Prozess statt:

  • die organisatorische Aufwertung der bisherigen Gruppe "Stadtentwicklung, Verkehr, Umwelt & Energie" zur Stabsstelle,
    • bei gleichzeitiger thematischer Erweiterung um das Thema „Klima",
    • einziehen einer neuen Hierarchieebene und Unterteilung in 3 Teams,
    • damit verbundenen neuen internen Prozessen,
    • das Onboarding der neuen MitarbeiterInnen,
  • als auch die Auswahl der Umsetzungsquartiere und die Bestimmung der ersten Maßnahmen.

Die Auswahl und Umsetzung weiterer Maßnahmen ist ein laufender Prozess über die gesamte ÖÖK.

Erwartete Ergebnisse

Die erwarteten konkreten pionierhaften Ergebnisse der ÖÖK (z.B. in den Umsetzungsquartieren, geplante Vorhaben des STEP WN 2030+ früher umgesetzt) werden in WN jeweils in einen gesamtstädtischen Kontext gesetzt. Aus Eigeninteresse wird WN selbst auf gesamtstädtische Synergien bzw. Ausrollpotentiale jeweils prüfen und achten (z.B.: Bebauungsverordnung, Raumordnungsverträge, ...), sowie das gelernte an Externe weitergeben.

Projektbeteiligte

Projektleitung

Stadt Wiener Neustadt, Stabsstelle Stadtentwicklung, Verkehr, Umwelt & Energie

Kontaktadresse

Stadt Wiener Neustadt
Stabsstelle Stadtentwicklung, Verkehr, Umwelt & Energie
Robert Schweighofer und Alexander Nowak
Neuklosterplatz 1
A-2700 Wiener Neustadt
Tel.: +43 (676) 88 373 2 442
E-Mail: energie@wiener-neustadt.at
Web: www.wiener-neustadt.at/de/