STPionier - St. Pölten: Von der Industriestadt zur Klima-Pionierstadt

Bis zum Jahr 2022 gab es in der Stadt St. Pölten weder eine Strategie noch ein Konzept für den Umgang mit der Klimakrise. In der Verwaltung war bis dahin für dieses Thema noch keine zuständige Stelle vorgesehen. Der Pionierstadtprozess ermöglichte es nun eine eigene Stabsstelle einzurichten, die sich den Klimaagenden annimmt und diese in städtische Prozesse und Vorhaben einbindet.

Kurzbeschreibung

Klima-Pionierstadt St. Pölten. © Arman Kalteis
Klima-Pionierstadt St. Pölten. © Arman Kalteis

Ausgangssituation / Motivation

1986 wurde St. Pölten die Landeshauptstadt des größten Bundeslandes Österreichs. Das glich einem Startschuss in eine neue Zukunft. Die Stadt entwickelte sich allmählich von der einstigen Industrie- in eine würdige Landeshauptstadt und wurde zum Vorbild für viele Städte und Gemeinden ähnlicher Größe.

Als 2008 der Betrieb der Ersten Österreichischen Glanzstoff-Fabrik AG eingestellt wurde, wuchs der Umweltgedanke zunehmend und eine Änderung der städtischen Perspektive begann. Nun steht St. Pölten vor einer neuerlichen historischen Chance. Als Pionierstadt kann sich die Stadt einen Namen machen und vorbildhaft in der Entwicklung Richtung Klimaneutralität wirken.

Was ist das besondere an unserer Stadt?

Die historische Industriestadt St. Pölten ist einer ständigen Entwicklung unterworfen, die zuletzt durch den Ausbau der Westbahnstrecke eine enorme Geschwindigkeit aufgenommen hat und für Politik und Verwaltung neue Herausforderungen bedeutet. Dabei gilt es Strukturen und Prozesse an das Tempo anzupassen, die Entwicklung hin zu einer zukunftsweisenden Pionierstadt zu unterstützen und die Lebensqualität für alle Bürger:innen zu sichern.

Unterzeichnung der Partnerschaftsbekundung

Das Video wird über Youtube bereitgestellt, dabei wird eine Verbindung zu den Servern von Youtube hergestellt (sh. Datenschutzerklärung).

Inhalt und Zielsetzungen

Um eine Umsetzung dieses Vorsatzes zu erreichen, bedarf es unter anderem einer Stelle, die den Überblick aller nötigen Maßnahmen wie auch deren konsequente Durchsetzung behält. Die dafür verantwortliche Klimakoordinationsstelle wurde nun, dank der Unterstützung durch den Pionierstadt-Prozess, eingerichtet und soll als Dreh- und Angelpunkt des Klimaschutzes innerhalb der Verwaltung dienen.

Die neu geschaffene Stabsstelle wird Ideen und Projekte zum Thema Klimaschutz sowie Klimawandelanpassung entwickeln und andere Abteilungen in ihren dahingehenden Vorhaben unterstützen. Die Abteilung ist interdisziplinär besetzt und deckt somit umfangreiche Fachgebiete ab. Das soll die interne bereichsübergreifende Zusammenarbeit unterstützen und förderlich für die umfassende Kommunikation, sowohl zwischen Verwaltung und Politik, als auch nach außen zu den Bürger:innen sein.

Die Tätigkeitsbereiche der Klimakoordinationsstelle sind somit vielfältig und zeichnen sich durch einen integrierten Ansatz aus.

Mit eingebunden im Rahmen des Projekts sind auch Quartiersprojekte von externen Bauträgern. Sowohl die ÖBB, als auch die die gemeinnützige Wohngenossenschaft Alpenland planen in der Landeshauptstadt Pilotvorhaben, die den Klimaschutz - und hier wesentlich Mobilitäts- und Energieaspekte - betreffen. Die Stadt St. Pölten wird hierzu beispielhaft beitragen, indem sie die Planung klimaneutraler Pionierquartiere aktiv unterstützt.

Es freut mich, dass St. Pölten als Landeshauptstadt des flächengrößten Bundeslandes in eine Reihe mit den innovativsten Städten Österreichs aufgenommen wird. Mit einer gemeinsamen stark vernetzten Kraftanstrengung werden wir die Klimakrise in Angriff nehmen und so unseren Beitrag dort leisten, wo die Menschen unmittelbar leben – in unseren Städten und Gemeinden.

Bürgermeister Mag. Matthias Stadler

Vorgehensweise / Umsetzung

Ein wesentlicher Aspekt des Pionierstadt-Prozesses ist die Erarbeitung eines Monitoring-Programms bezüglich der Erreichung der Ziele zur Klimaneutralität. Dafür wird der Status Quo St. Pöltens mit einem transparent und umfassend erhobenen GHG-Protocol zu Beginn des Projekts festgemacht und in regelmäßigen Abständen evaluiert.

Wichtig dafür ist auch das Herausarbeiten von klimarelevanten Parametern, die es dann zu etablieren gilt. Das ist auch für die Teilnahme am österreichweiten e5-Programm erforderlich, dem sich die Klimakoordinationsstelle, durch die gewonnenen Kapazitäten und Kompetenzen, nun widmen will.

Erwartete Ergebnisse

Aufbauend auf die CO2-Bilanzierung kann ein Reduktionspfad entwickelt werden, welcher Grundlage für die Weiterentwicklung der St. Pöltner Klima-Rahmenstrategie sein soll. Um gleichzeitig die Zeit bis zur Fertigstellung des Treibhausgasprotokolls auch in anderen Fachgebieten zu nutzen, wird bereits parallel abteilungsübergreifend an wichtigen Maßnahmen zur Erreichung der Klimaneutralität gearbeitet.

So wird sichergestellt, dass sich die Klimakoordinationsstelle von Beginn an stadtintern vernetzt, von den Mitarbeiter:innen des Magistrates angenommen wird und somit möglichst schnell gemeinsame Ziele erreicht werden können.

Projektbeteiligte

Projektleitung

St. Pölten, Stabsabteilung II/III - Klimakoordinationsstelle

Kontaktadresse

Dipl. Ing. Carina Wenda
Rathausplatz 1
A-3100 St. Pölten
Tel.: +43 (2742) 333 3552
E-Mail: klima@st-poelten.gv.at
Web: www.st-poelten.at