ClimateLENS | KlimaBLICK: Prototyping eines Systems zur Überwachung von Treibhausgasemissionen und Klimaschutzindikatoren in Österreich
Kurzbeschreibung
Das Projekt ClimateLENS | KlimaBLICK verfolgt das Ziel, ein Prototypsystem zur Überwachung von Treibhausgasemissionen (THG) sowie zur Entwicklung und Erhebung von Klimaschutzindikatoren in Österreich zu entwickeln. Vor dem Hintergrund des fortschreitenden Klimawandels gewinnt eine verlässliche und transparente Emissionsüberwachung zunehmend an Bedeutung. Während auf nationaler Ebene Berichtspflichten gegenüber der UNFCCC bestehen, fehlen auf subnationaler Ebene – etwa in Städten und Gemeinden – bislang rechtlich verpflichtende Regelungen. Bestehende Initiativen erfolgen auf freiwilliger Basis, was zu einer fragmentierten Datenlage führt und wirksame Maßnahmen auf lokaler Ebene erschwert.
Zur Schließung dieser Lücke entwickelt das Projekt ein satellitengestütztes System, das die THG-Bilanzierung von der nationalen bis zur kommunalen Ebene unterstützt. Es integriert Daten aus bestehenden sowie künftigen Erdbeobachtungsmissionen – darunter die Vorbereitung auf die CO2M-Satellitenmission – und zielt darauf ab, Zeitreihen für das LULUCF-Reporting (Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft) zu harmonisieren und rückzuerweitern. Fortschrittliche atmosphärische Modellierungsansätze ermöglichen verbesserte Emissionsabschätzungen für CO₂, CH₄ und NOₓ auf nationaler und regionaler Ebene unter Einhaltung internationaler Berichtsstandards.
Für urbane Räume erlaubt das System eine detaillierte Zuordnung von Emissionen zu ihren Quellen, liefert Erkenntnisse zum CO₂-Bindungspotenzial urbaner Grünflächen und entwickelt praxisrelevante Klimaschutzindikatoren wie städtische Wärmeinsel, Oberflächentemperaturen, städtische Grünflächen, grüne Infrastruktur etc. Darüber hinaus werden Übergangsszenarien modelliert, die Städten helfen, datenbasierte und adaptive Klimastrategien zu entwerfen. Unser Ansatz betont einen auf die Interessengruppen ausgerichteten, kooperativen Prozess, der darauf abzielt, Werte zu schaffen und gleichzeitig eine kontinuierliche Verfeinerung auf der Grundlage des Feedbacks der Interessengruppen zu ermöglichen, um ihre Anforderungen zu erfüllen und auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Lösungen zu entwickeln.
- Säule 1: Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (LULUCF) sowie atmosphärische Modellierung von Treibhausgasflüssen auf nationaler, bundesstaatlicher (Bundesländer) und kommunaler Ebene,
- Säule 2: Entwicklung von EO-Indikatoren für den Klimaschutz für ausgewählte klimaneutrale Städte.
Bis zum Projektende werden die entwickelten Methoden und Systemkomponenten auf österreichweit sowie in ausgewählten österreichischen Pilotstädten angewandt. Die Ergebnisse werden über die Visualisierungsplattform GTIF-AT öffentlich zugänglich gemacht und in wissenschaftlichen Publikationen verbreitet. Ein aktualisierter Umsetzungsfahrplan sowie gezielte Kommunikationsmaßnahmen unterstützen die Weiterentwicklung hin zu einem operationellen System, das sowohl gesetzliche als auch freiwillige Anforderungen an die Klimaüberwachung und -planung auf nationaler und kommunaler Ebene adressiert.
Projektbeteiligte
Projektleitung
- GeoVille Informationssysteme und Datenverarbeitung GmbH
Projekt- bzw. Kooperationspartner:innen
- Floodlight Software GmbH
- GeoSphere Austria - Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Klimatologie und Meteorologie
- LETO SPACE GmbH
- SISTEMA GmbH
- Universität Wien Institut für Meteorologie und Geophysik
- "Weltdatenlabor" (World Data Laboratory, WDL)
Kontaktadresse
GeoVille Informationssysteme und Datenverarbeitung GmbH
Nathalie Morin, M.Sc.
Abteilung Klima, Leiterin des Kohlenstoffprogramms
Sparkassenplatz 2, 6020 Innsbruck
Tel.: +43 (0)512 562021-00
E-Mail: morin@geoville.com
www.geoville.com