ÖGUT Umweltpreis in der Kategorie "Klimaneutrale Stadt" verliehen

Kategorie-Preisträger ist das "Umsetzungsprogramm Raus aus Gas" der Stadtbaudirektion der Stadt Wien. Die Quartiersentwicklung CAMPO Breitenlee und ein Projekt der "Gesundheit Österreich GmbH" zu Klimaneutralität in Gesundheitseinrichtungen freuen sich über Nominierungen. Das Stadt der Zukunft-Projekt GLASGrün erhielt den Sonderpreis des Magazins BUSINESSART.

Zum 37. Mal zeichnete die ÖGUT (Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik) die besten Projekte und Vorbilder im Bereich Nachhaltigkeit aus. Aus einer Rekordzahl von 163 Einreichungen kürten sechs unabhängige Jurys neun herausragende Projekte und Personen zu Preisträger:innen. Das Preisgeld betrug dieses Jahr insgesamt EUR 40.000.

Monika Auer, Generalsekretärin der ÖGUT, überreichte im Rahmen des ÖGUT-Jahresempfangs am 19. November 2024 die Preise gemeinsam mit ÖGUT-Präsidentin Andrea Reithmayer und Vertreter:innen der Sponsoren. Das BMK unterstützte vier Kategorien: "Klimaneutrale Stadt", "Mit Forschung & Innovation zur Kreislaufwirtschaft", "Frauen in der Umwelttechnik" und "Partizipation und zivilgesellschaftliches Engagement".

Kategorie "Klimaneutrale Stadt"

Zur Erreichung der Klimaneutralität spielen Städte und Gemeinden eine wesentliche Rolle. Innovationen dienen dabei als zentraler Hebel und setzen damit wirksame Impulse für nachhaltige Veränderungen im Gesamtsystem. Der ÖGUT-Umweltpreis richtete sich in dieser Kategorie daher an Aktivitäten, die innovative Lösungsbausteine, Demonstrationsquartiere und Lernumgebungen für zukünftige Pionierstädte etablieren.

Preisträger: Umsetzungsprogramm Raus aus Gas (Magistratsdirektion der Stadt Wien - Geschäftsbereich Bauten und Technik)

„Raus aus Gas", kurz RaG, ist aktuell eines der größten Infrastruktur-Programme Wiens. Damit soll die heute größtenteils von Gas abhängige Wärmeversorgung des Wiener Gebäudebestands bis 2040 dekarbonisiert werden. Wo die Fernwärme nicht hinkommt, setzt Wien auf Wärmepumpen. Das Umsetzungsprogramm RaG schafft den Rechtsrahmen, passt Förderungen und Beratungsangebote an und zeigt mit Pilotprojekten, wie Gebäude zukunftsfit werden können. Zentrale Umsetzungspartner sind u.a. die Wien Energie, zuständig für den Ausbau der Fernwärme, und Wiener Wohnen, die ca. 95.000 Haushalte dekarbonisieren müssen.

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Nominiert:

Sonderpreis des Magazins BUSINESSART für Stadt der Zukunft-Projekt GLASGrün

Rosemarie Stangl und Anna Briefer vom Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau der BOKU freuen sich mit dem Projektkonsortium über ein Medienpaket des renommierten Nachhaltigkeitsmagazins BUSINESSART.

Im Projekt GLASGrün wurden innovative Lösungen zur Begrünung von Glasfassaden im  Gewerbesektor entwickelt. Durch Vertikalbegrünungslösungen können große Glasfronten mit Pflanzen vorverschattet werden, um Energiekosten zu senken und das Nutzer:innenwohl zu steigern. Besonders an südorientierten Fassaden eingesetzt bieten sie mehr Potenzial als Bäume, solare Einträge in das Gebäudeinnere zu reduzieren und den Energiehaushalt zu optimieren. Modularität und Standardisierung der Vorverschattungssysteme erleichtern die Anpassung an verschiedene Gebäudetypen.

Weitere Infos zum Projekt

Zur Projektbeschreibung auf der Stadt der Zukunft-Website

Kategorie "Mit Forschung & Innovation zur Kreislaufwirtschaft"

Kreislaufwirtschaft ist komplex und erfordert Systemänderungen rundum und innerhalb des Wirtschaftssystems. Nur Innovationen, die den gesamten Wertschöpfungskreis im Blick behalten, verhindern etwaige negative Auswirkungen an anderer Stelle. Der ÖGUT-Umweltpreis richtete sich in dieser Kategorie an Projekte und Aktivitäten, die einen essenziellen Beitrag dazu leisten, lineare Wertschöpfungsketten zu Kreisläufen umzuwandeln und damit den primären Ressourceneinsatz radikal zu verringern.

Preisträger: Timberloop (Holzforschung Austria)

Im Projekt „TimberLoop" steht die Konzeption der Kreislaufführung von Bauholz im Mittelpunkt. Holz aus Vornutzung soll im besten Fall als Massivholz in den Kreislauf integriert werden. Abfallströme sollen minimiert werden. Damit werden die Grundlagen für eine zyklische Verwendung von Holz in Bauprodukten für statisch tragende Anwendungen und kleinvolumige Holzbauprodukte geschaffen. Ein weiteres wesentliches Ziel ist die holzschutzmittelfreie Kreislaufführung, da eine Behandlung mit Holzschutzmitteln für die stoffliche und energetische Verwertung ein generelles Hindernis darstellt.

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Nominiert:

Kategorie "Frauen* in der Umwelttechnik"

Diverse Teams erzeugen auf allen Ebenen bessere, resilientere Lösungen – auch im Bereich der Nachhaltigkeit. Die beiden ÖGUT-Umweltpreise für „Frauen in der Umwelttechnik" werden an Expertinnen* im Bereich angewandter umwelttechnikbezogener Forschung und Technologieentwicklung in Österreich vergeben. Dazu zählen klassische naturwissenschaftliche und technische Disziplinen sowie interdisziplinäre, ökologische und sozioökonomische Bereiche.

Mit "Frauen*" sind alle Menschen gemeint, die sich als Frauen identifizieren oder als Frauen gelesen werden, einschließlich cis Frauen, trans Frauen, intergeschlechtliche Personen und nicht-binäre Personen.

Erstmals werden in dieser Kategorie zwei Preise vergeben, je nach der Dauer der Berufserfahrung (mehr oder weniger als fünf Jahre).

Preisträgerinnen

Nominiert:

Partizipation und zivilgesellschaftliches Engagement

Die nachhaltige Entwicklung unserer Gesellschaft kann nicht verordnet, sie muss verhandelt werden und ist somit eng verknüpft mit der Beteiligung der Öffentlichkeit. Beteiligung kann einerseits top-down initiiert werden oder als zivilgesellschaftliches Engagement in Erscheinung treten. Beides wurde mit dem ÖGUT-Umweltpreis in dieser Kategorie gewürdigt.

Preisträger

Nominiert:

Weitere Kategorien

  • Nachhaltige Kommune (mit Unterstützung des Österreichischen Städtebunds)
  • Unternehmen am Weg zur Kreislaufwirtschaft (mit Unterstützung von Coca-Cola)
  • Sonderpreis: Erneuerbare Energie (mit Unterstützung der Energiepark Forschungsstiftung)

Alle Infos zur Ausschreibung finden Sie auf der ÖGUT-Website.